Die heutige KTV Straubenhardt wurde 1987 offiziell gegründet, sie hatte aber einen Vorläufer in einer Startgemeinschaft von Turnvereinen aus dem nördlichen Schwarzwald aus dem Jahr 1975, die aber in 1987 nicht mehr vom strengen Schwäbischen Turnerbund anerkannt wurde, weil sie nicht offiziell als Verein eingetragen war.

Mit der Gründung der KTV ging es dann steil aufwärts mit dem männlichen Kunstturnen in der Region Straubenhardt. 1996 stieg man – u.a. verstärkt durch den damaligen Jugendeuropameister Alexi Gregoriev – zunächst in die 2. Bundesliga und im Jahr 2000 dann in die 1. Bundesliga auf, in der man fortan eine Spitzenstellung einnahm.

2003 erreichte man bereits den 3. Platz in der Meisterschaftstabelle, und von da an bis zum Jahr 2015 war man immer unter den besten drei Teams der 1. Liga. Vier mal wurde man sogar Deutscher Meister: 2005, 2009, 2011 und zuletzt 2015, da mit einem deutlichen Erfolg im Finale in Karlsruhe gegen die TG Saar.

Parallel zur 1. Mannschaft unterhält man seit Jahren eine 2. Mannschaft, die phasenweise auch in der 2. Bundesliga geturnt hat (dort u.a. auch bereits Gegner der SKV war), jetzt in der Oberliga des Schwäbischen Turnerbundes startet und dort in 2016 die Meisterschaft gewann. Sie dient den Nachwuchsturnern mit höheren Ambitionen als Sprungbrett und denen, die den Aufstieg in die erste Mannschaft nicht schaffen, als gute Möglichkeit, ihrem Sport in einem angemessenen Umfeld noch weiter nachgehen zu können.

Die herausragende Stellung der KTV Straubenhardt in der ersten Liga ist auch darauf zurück zu führen, dass man es immer verstand und auch finanziell hierzu in der Lage war, deutsche Turner der Spitzenklasse für den Verein zu gewinnen. Fabian Hambüchen, Marcel Nguyen oder Andreas Bretschneider sind die herausragenden Namen, die auf der Meldeliste der KTV Straubenhardt standen oder noch stehen. Hinzu kamen dann ausländische Spitzenturner – seit einigen Jahren Anton Fokin aus Uzbekistan, der regelmäßig bei Welt und Europameisterschaften sowie Olympischen Spielen Endkämpfe an einzelnen Geräten oder im Mehrkampf erreicht, oder zuletzt der US-amerikanische Spitzenturner Paul Ruggeri III.

Auch wenn die KTV Straubenhardt für die Saisonziele in schwäbischer Bescheidenheit das Erreichen des Ligafinales in Ludwigsburg ausgibt, dürfte sie doch bei normalem Verlauf von keiner anderen Mannschaft der ersten Liga zu schlagen sein. Von den sechs Turnern, die im April 2016 mit der deutschen Nationalmannschaft die Olympiaqualifikation schafften, stehen mit Marcel Ngyen, Andreas Bretschneider, Lukas Dauser und Ivan Rittschik vier herausragende Turner in der Mannschaft der KTV Straubenhardt, die damit sogar in der „Zwangslage“ sein wird, dass sie nicht alle deutschen Nationalturner an jedem Gerät einsetzen kann. Hinzu kommt natürlich wieder Anton Fokin, der sich als Einzelturner für Rio qualifiziert hat und mittlerweile im Schwarzwald heimisch geworden ist. Mit ihm ist auch zusätzlicher Schwung in die Nachwuchsarbeit der KTV eingezogen, die vom Deutschen Turnerbund als DTB-Turnzentrum anerkannt ist.

Auch wenn die SKV in diesem Wettkampf chancenlos sein wird: es wird auf jeden Fall eine herausragende Veranstaltung werden, mit der Möglichkeit, einen Großteil der Elite des deutschen Kunstturnens hautnah und live zu erleben, eine weitere Gelegenheit, die sich kein Kunstturn-Fan entgehen lassen sollte!