Team Challenge im Rahmen des DTB-Pokals

SKV Turner Philipp Herder mit guten Leistungen im Finale der Team Challenge in Stuttgart

Bei der im Rahmen des DTB-Pokals in Stuttgart ausgetragenen Team-Challenge der Männer, an der 13 Mannschaften – darunter Olympiasieger Japan und Silbermedaillengewinner Russland – teilnahmen, wurde SKV-Spitzenturner Philipp Herder in der Deutschen Nationalmannschaft eingesetzt, die in der Endabrechnung den sechsten Platz belegte.

Seit Jahren erfreut sich die Team Challenge großer Beliebtheit bei den teilnehmenden Nationen, die in diesem Wettbewerb auch die Möglichkeit sehen, abseits vom Qualifikationsdruck jüngeren Turnern eine Chance zu geben, sich bei einem bedeutenden Wettbewerb der internationalen Konkurrenz und einem entsprechend streng wertenden Kampfgericht stellen zu können. So war es auch in diesem Jahr – lediglich die Russen stellten bis auf den WM-Vierten David Beljavskiy, der am parallel stattfinden Mehrkampf-Weltcup teilnahm und diesen auch überlegen gewinnen konnte, und Nachwuchs-Star Nikita Nagornyy, der sehr dosiert zu Wettkämpfen geschickt wird, ihre erste Garde und verteidigten ihren im Vorjahr errungenen Titel erfolgreich vor Brasilien, die auch mit ihrer derzeit stärksten Mannschaft antraten.

philipp

Ganz anders dagegen die Japaner, die ein um Mannschafts-Olympiasieger Koji Yamamuro verstärktes Juniorenteam in Stuttgart antraten und folgerichtig nur Dritte wurden.

Einen Podestplatz hatten insgeheim auch die deutschen Turner anvisiert, dieses Ziel verfehlten sie jedoch deutlich. Zu stark war der Aderlass in den letzten Monaten durch immer wieder auftretende langwierige Verletzungen – aus der Liste der nicht einsatzfähigen Turner hätte man leicht eine zweite oder sogar dritte Mannschaft bilden können, zumal auch die beiden arrivierten Turner Marcel Nguyen und Andreas Bretschneider im Mehrkampf-Weltcup antreten durften. Beide spielten dort trotz Heimvorteils aber auch keine Rolle, belegten die Plätze 6 und 7 von 8 angetretenen Turnern und erzielten geringere Punktzahlen als SKV-Turner Herder bei der Auftaktveranstaltung der Weltcup-Serie Anfang März in Chicago.

Philipp Herder wurde nach mehreren Patzern in der Qualifikation, die nicht nur für Kunstturn-Experten ersichtlich dem Kräfteverschleiß aus dem vom Deutschen Turnerbund veranlassten Trainings- und Wettkampfprogramm des Jahresauftakts geschuldet waren, im Finale nur an zwei Geräten eingesetzt. Hier erzielte er jedoch mit 14,150 Punkten am Boden und 14,333 Punkten am Barren herausragende Leistungen. Außer Herder erreichte nur Felix Remuta (TG Saar) am Boden eine 14-er Wertung, während die Noten der anderen Turner teilweise erschreckend niedrig waren. Lediglich der für die KTV Obere Lahn in der Bundesliga an die Geräte gehende Hallenser Nick Klessing kam mit 13,900 an den Ringen und 13,866 beim Sprung noch in die Nähe der 14-er Grenze, die allgemein als Übergang zur internationalen Klasse angesehen wird.

philipp

Für Herder geht es jetzt darum, wieder Kraft zu tanken für die nächsten Aufgaben. Hierzu zählt auch der wichtige Auswärtswettkampf der Siegerländer KV beim punkt- und gerätegleichen Meister KTV Straubenhardt, der am Ostersamstag auf dem Programm steht.

„Das wird ein Wettkampf sein, der für Philipp genau zur rechten Zeit kommt. In den fast 10 Jahren, in denen er für die SKV in der Liga turnt, hat er die Wertschätzung seiner Mannschaftskollegen und der Vereinsführung kennen gelernt, die er einfach braucht. Er weiß, dass wir ihn gezielt einsetzen und eher Rücksicht auf seine körperliche Verfassung nehmen, als er das in der Nationalmannschaft erwarten kann.“ zeigte SKV-Präsident Reimund Spies absolutes Verständnis für die Situation und das Leistungsvermögen des Spitzenturners des Siegerländer Bundesligisten.