Vor einer Woche in Chicago. Am Samstag in Siegen.

Philipp Herder 4. beim American Cup

Seinen wohl bisher größten internationalen Erfolg feierte der SKV-Turner Philipp Herder am Wochenende beim renommierten American Cup in Chicago/USA.Mit 81,965 Punkten turnte er fast zwei Punkte mehr als bei seinem letzten internationalen Mehrkampf bei den Weltmeisterschaften und erreichte den 4. Platz, noch vor dem Japaner Kenzo Shirai, Mitglied der japanischen Nationalmannschaft, die 2016 Olympiasieger wurde und in Montreal Mehrkampf-Dritter und Weltmeister am Boden und am Sprung.

Sieger in Chicago wurde der US-Amerikaner Yul Moldauer, der diesen Wettkampf bereits im Vorjahr gewann und mit gerade einmal 20 Jahren der kommende Turnstar der amerikanischen Männer ist.

Der American Cup gehört zur Weltcup-Serie im Mehrkampf, zu der die acht Nationen einen Turner entsenden dürfen, die bei der letzten Olympiade das Mehrkampffinale erreicht hatten. Dementsprechend handverlesen war das Starterfeld in Chicago und wertvoll die von Philipp Herder erreichte Platzierung. Seine Mehrkampfleistung war gleichmäßig gut, wobei er die besten Geräteleistungen mit 14,400 Punkten am Sprung und 14,166 Punkten am Barren erzielen konnte. Wichtig für ihn als Mehrkämpfer war auch, dass keine Note unter 13 Punkten war, selbst an seinem persönlichen „Zittergerät“ Reck konnte er sich auf 13,100 verbessern. In dieser Form dürfte der 25-jährige Berliner auch eine feste Größe in der Mannschaftsplanung des Deutschen Turnerbundes auch für die weiteren Großereignisse in diesem Jahr sein, wie den Europameisterschaften im August in Glasgow oder den Weltmeisterschaften im Oktober in Doha Qatar.

„Nach der kurzen Pause seit den letzten Wettkämpfen 2017 und dem anstrengenden Trainingslager in Korea mit der Nationalmannschaft in der zweiten Februarhälfte hatte ich nicht mit einem so guten Wettkampf und einer vorderen Platzierung gerechnet“, so der erste Kommentar der langjährigen Nummer 1 des Siegerländer Bundesligisten. „Gleichzeitig war ich froh, im Internet den Auswärtssieg meiner Teamkollegen von der SKV in Heilbronn verfolgt zu haben. Jetzt können wir uns gemeinsam auf die nächste Herausforderung im Heimwettkampf gegen das Toba-Team des TV Wetzgau vorbereiten, ich hoffe, dass ich auch dort eine ähnliche gute Leistung wie in Chicago abrufen kann“ richtete der Berliner noch in den USA wieder den Blick auf die nächsten Aufgaben.

 „Wir freuen uns immer für Philipp, wenn er seine Klasse bei internationalen Wettbewerben unter Beweis stellen kann. Der American Cup ist etwas Besonderes, weil hier nur ein Turner aus den besten Nationen an den Start gehen kann. Die Terminüberschneidung mit der Bundesliga hätte nicht sein dürfen, aber das ist jetzt vergessen. Philipp hat herausragend geturnt, einen nie erwarteten vierten Platz erreicht, und wir sind mit 2:0 Punkten in die Saison gestartet. Besser hätte das Wochenende für uns alle nicht laufen können“ zeigte sich auch SKV-Präsident Reimund Spies erfreut über den glänzenden Auftritt seines Vorzeige-Turners in den USA.