Deutlicher Sieg auch in Koblenz

SKV-Turner für das Finale gerüstet

Auch bei der KTV Koblenz ließen die Siegerländer Turner am letzten Wettkampftag der 2. Kunstturnbundesliga nichts mehr anbrennen. Erneut wurde auch dieser Wettkampf mit 62:12 Punkten überzeugend gewonnen und zudem gingen alle Gerätewertungen wieder ins Siegerland.

Der Wettkampf begann mit 20 Minuten Verspätung, da alle neutralen Kampfrichter bei der Anfahrt nach Koblenz im Stau hängen geblieben waren und nichts mehr vorwärts ging. So wurde schon eifrig die Frage diskutiert, was die Statuten der Deutschen Turnliga für den Fall vorsehen, dass kein neutraler Kampfrichter erscheint. Glücklicherweise erübrigten sich dann doch weitere Spekulationen, da es die drei Juroren doch noch in die Conlog-Arena in Koblenz schafften, wo von den beiden Mannschaftsführen der Wettkampf schon soweit vorbereitet worden war, dass sich die Kampfrichter umgehend ihrer Aufgabe widmen konnten.

Die SKV-Teamleitung hatte diesen Wettkampf als letzten ernsthaften Test für das Finale eingestuft, und die SKV-Turner setzten diese Vorgabe hoch konzentriert und mit dem erforderlichen Siegeswillen um. Dem Berliner Philipp Herder wurde im Hinblick auf das Finale für diesen Wettkampf ein Erholungswochenende verordnet, denn die Anstrengungen der Kunstturnweltmeisterschaften haben bei ihm deutliche Ermüdungserscheinungen hinterlassen. Dadurch ergaben sich wieder Chancen für die jungen Turner, sich zu empfehlen.

Die Siegerländer legten am Boden wieder mit technisch sauberen Übungen vor.  Jonas Rohleder legte mit vier gewonnen Scorepunkten im ersten Duell gleich eine beruhigende Basis. Daniel Uhlig turnte erneut elegant und mußte so gegen den sehr starken Glenn Smink, niederländischer Nationalturner im Kader der KTV Koblenz, nur einen Punkt abgeben.
Andi Jurzo, für Philipp Herder nachgerückt, holte ein Remis mit einer sauber vorgetragenen Übung, die er mit der Doppelschraube in den sicheren Stand abschloss. Und Matt Felleman machte mit drei weiteren Scorepunkten den 7:1 Erfolg am Boden perfekt.

Am Seitpferd, dem aktuellen Zittergerät der SKV-Turner, war ein deutlicher Aufwärtstrend zu erkennen. Sebastian Bock, technisch verbessert, konnte trotz eines Absteigers noch drei Scorepunkte gewinnen. Sebastian Spies zeigt die für ihn wohl beste Pferd-Übung der laufenden Saison und verbuchte weitere vier Scores für sein Team. Es folgte der kunstturnerische Höhepunkt dieses Wettkampfes. Bram Louwije, obwohl auch er stau-geschädigt, zeigt eine Pferd-Übung auf ganz hohem Niveau ohne jeden Wackler, für die er zurecht die Tageshöchstnote von 14,55 Punkten erhielt und weitere fünf Scores für die SKV gutschreiben konnte. Daniel Uhlig war gegen den erneut sehr starken Glenn Smink ohne Chance. Mit 12:5 ging auch diese Gerätewertung ins Siegerland.

Die Überlegenheit der Siegerländer setzte sich an den Ringen fort. Lediglich Sebastian Spies mußte trotz erneuter persönlicher Saisonbestleistung einen Scorepunkt an den Koblenzer Ringespezialisten Jochen Pfirrmann abgeben. Sebastian Bock (4 Scores), Eric Lloyd Hinrichs (3) und Alex Bubnov (3) brachten auch dieses Gerät überzeugend auf die Habenseite der SKV. Mit 29:7 ging es in die Pause.

Gleich zum Auftakt der zweiten Wettkampfhälfte sorgten die SKV-Turner am Sprung weiter für klare Verhältnisse. Sie zeigten bei ihren Sprüngen die wesentlich bessere technische Ausführung, wobei Andi Jurzo seinen Kasamatsu-Sprung in den bombensicheren Stand brachte. Mit 10:2 ging auch diese Gerätewertung zweistellig an die SKV.

Am Barren mußten die Siegerländer improvisieren, denn Eric Hinrichs, für den geschonten Philipp Herder eingeplant, verletzte sich beim Einturnen an der Innenfläche der rechten Hand. Erneut ergriff Andi Jurzo seine Chance, stellt sich in den Dienst der Mannschaft und sammelte so wichtige Wettkampferfahrung. Dass er zwei Punkte abgeben mußte, war dabei von untergeordneter Bedeutung. Sebastian Bock, Tim Leibiger und Bram Louwije holten auch hier die wichtigen Punkte zum 7:3 Geräteerfolg.

Am Reck, dem wohl stärksten Gerät der Siegerländer Turner in dieser Saison, zeigten diese dann noch mal eine Gala. Jonas Rohleder (13,95), Sebastian Bock (13,85), Matt Felleman (14,20) und abschließend Tim Leibiger (14,20) zeigten an diesem Gerät Erstliga-Niveau und brachten noch mal 16 Scorepunkte auf das SKV-Konto. Mit 62:12 ging dieser Wettkampf verdient an die SKV.
Sebastian Bock holte sich mit 16 Scores erneut das Topscorer-Shirt, vor Matt Felleman (13) und Jonas Rohleder (11).

Im Blick auf das Aufstiegsfinale zeigten sich die SKV-Turner gut vorbereitet mit hoher Stabilität in der Übungsausführung. Letzte kleinere Korrekturen werden in dieser Woche noch erarbeitet. Mit einem dann erholten Philipp Herder stehen die Aussichten für das Finale nicht schlecht, um das große Ziel dieser Saison, den Wiederaufstieg, zu erreichen. Eine zahlreich und lautstarke Unterstützung der Siegerländer Turnfans wäre dabei der Mannschaft sicherlich hilfreich. Im Fan-Bus sind noch Plätze frei.

Heinz Rohleder

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