Das war die Ausgangslage vor dem vorerst letzten Lokalderby in der Kreuztaler Stählerwiese: beide Vereine waren punktgleich 6:4, mit Vorteilen für den Gast. Die KTV Obere Lahn hatte bereits vor dem Wettkampf das bessere Geräteverhältnis, und den leichteren Gegner am letzten Wettkampftag, während die SKV zum bisherigen Tabellenzweiten SC Cottbus reisen muss.
Beide Vereine konnten bei einem Sieg noch das große Finale erreichen – beide aber auch bei einer Niederlage von einem der nachrückenden Vereine TG Saar und TV Wetzgau aus dem Finalrennen verdrängt werden.
Dementsprechend groß die Spannung vor dem Wettkampf und ebenso die Bemühungen, die bestmögliche Mannschaft in der Stählerwiese auflaufen zu lassen. Und beide Mannschaften hielten sich hieran: bis auf den Amerikaner Colin Van Wicklen waren alle WM-Teilnehmer am Start: auf Seiten der KTV die deutschen Nationalturner Lukas Dauser und Nick Klessing, sowie die Routiniers Andrej Likhovitskiy (Weißrussland) und vor allem Artur Davtyan (Armenien), in Doha immerhin 9. im Mehrkampf und Teilnehmer am Springfinale. Dazu der deutsche Meister im Bodenturnen, Thao Hoang und der deutsche Vizemeister am Reck, Fabian Lotz, sowie Karim Rida, einer der derzeit besten deutschen Juniorenturner.
Auch die SKV bot – bis auf den langzeitverletzten Eric Lloyd Hinrichs – das beste Team auf: angeführt von Nationalturner Philipp Herder und den frischgebackenen Deutschen Hochschulmeister Sebastian Bock, über die EM-Medaillengewinner Courtney Tulloch und Saso Bertoncelj bis hin zum Weltklasseturner Manrique Larduet waren alle Mann an Bord, so dass alles für einen spannenden Wettkampf angerichtet war.
Auch die „Stählerwiese“ war wieder bis auf den letzten Platz besetzt, wobei man augenzwinkernd anmerken muss, dass die vielleicht 150 Gäste aus dem hessischen Hinterland die 750 Siegerländer ganz klar in den Schatten stellten, was die Lautstärke der Unterstützung anging – hier ist also noch Verbesserungsbedarf, ein paar überzählige Trommeln und Pauken müssten doch auch in den Siegerländer Turnvereinen noch zu finden sein…
Dass der Wettkampf dann am Ende nicht ganz so spannend war, wie es die SKV-Anhänger erhofft hatten, lag nicht an schlechten Leistungen der Heimmannschaft, ganz im Gegenteil. Mit einer äußerst geringen Fehlerquote und bei fast allen Turnern besten Saisonleistung wurde erstmals seit Umstellung des Wertungssystems die 320 Punkte-Grenze geknackt. Die KTV Mannschaft war am Ende einfach besser, was jeder neidlos anerkennen musste.
Herausragende Einzelleistungen auf Seiten der SKV waren die 15,00 Punkte von Courtney Tulloch an den Ringen und die 14,90 Punkte des durch seine Verletzung arg gehandicapten Manrique Larduet am Barren. Auch dass Manrique zum Ende des Wettkampfes noch einmal die Zähne zusammenbiss und seine Reckübung mit einem Doppelsalto mit Dreifachschraube abschloss (Wertung 14,45 Punkte) brachte ihm den Respekt der Turner und des Publikums ein.
Fazit: erneut ein hochklassiger Wettkampf zweier Top-Mannschaften in der Stählerwiese. Einziger Makel: es konnte nur einen Sieger geben, und die Siegerländer mussten vorerst Abschied nehmen von einer der attraktivsten Mannschaften der Deutschen Turnliga.
Philipp Herder
Dario Sissakis
Marique Larduet
Andreas Jurzo
Mehr Fotos vom Bodenturnen in der > Galerie
Philipp Herder
Saso Bertoncelj
Sebastian Bock
Daniel Uhlig
Mehr Bilder vom Pferdturnen in der >Galerie
Philipp Herder
Sebastian Bock
Courtney Tulloch
Leven Guddat
Mehr Bilder vom Ringeturnen in der >Galerie
Dario Sissakis
Courtney Tulloch
Andreas Jurzo
Matthias Fahrig
Mehr Bilder vom Sprung in der >Galerie
Sebastian Bock
Philipp Herder
Dario Sissakis
Manrique Larduet
Mehr Bilder vom Barrenturnen in der > Galerie
Leven Guddat
Sebastian Bock
Philipp Herder
Manrique Larduet
Mehr Bilder vom Reckturnen in der >Galerie
Gratulation am Horst-Walter Eckhardt zum 70. Geburtstag
Mehr Bilder rund um den Wettkampf in der >Galerie