2. Wettkampf - 2. Sieg

Heimsieg mit Rekordpunktzahl, Tabellenführung und Weltklasse im Siegerland

Gegenüber dem am Ende knappen Auftaktsieg vom vorigen Wochenende war der in Bestbesetzung angetretene Siegerländer Bundesligist nicht mehr wiederzuerkennen.

Zum einen war der Erfolg in Heilbronn trotz der vor allem auch die Turner nicht ganz zufriedenstellenden Leistungen schon einmal ein großer Schritt in Richtung Klassenerhalt als erstem Saisonziel, zumal er gegen einen unmittelbaren Gegner erzielt wurde – ein Vier-Punkte-Erfolg sozusagen.

Dann waren am Samstag in der Sporthalle am Giersberg in Siegen der in der Vorwoche noch erkrankte Eric Lloyd Hinrichs mit dabei, und vor allem auch die langjährige Nr. 1 des Siegerländer Vorzeigeclubs, Philipp Herder, der am ersten Wettkampftag die Farben Deutschlands beim renommierten American Cup in Chicago mit einem vierten Platz in einem Starterfeld internationaler Topstars glänzend vertreten hatte.

Besonders hervorheben aus einer insgesamt sich bärenstark präsentierenden Mannschaft muss man den kubanischen Neuzugang Manrique Larduet Bicet, der mit nie zuvor in Deutschland gezeigten Höchstschwierigkeiten die rund 500 Zuschauer zu Beifallsstürmen hinriss. Larduet wurde auch Topscorer des Tages und erzielte mit seinen 18 Scores fast ein Drittel der 61 Scorepunkte, denen der Gast vom TV Wetzgau nur 18 entgegen setzen konnte.

TV Wetzgau stark gehandicapt

Fairerweise muss man anmerken, dass der Aufsteiger aus dem Remstal, vor Saisonbeginn noch als einer der Finalkandidaten der Ligasaison 2018 gehandelt, nur mit einer Rumpfmannschaft ins Siegerland reisen konnte. Top-Turner Andreas Toba, gerade erst soweit von seiner in Rio 2016 erlittenen Verletzung genesen, dass er wenigstens einige Geräte für seine Mannschaft hätte turnen können, hatte sich beim Trainingslager der Deutschen Nationalmannschaft in Korea vor einem Monat erneut verletzt – ob er überhaupt noch einmal in diesem Jahr einen Bundesligawettkampf bestreiten kann, steht in den Sternen.

Zweiter Wermutstropfen für die Wetzgau war die Sperre der Juniorennationalturner durch den Deutschen Turnerbund im Frühjahrsteil dieser Saison, von der auch der Wetzgauer Glenn Trebing betroffen ist. Trebing ist Deutschlands bester Nachwuchsturner und wäre für die Wetzgauer gerade bei dem Ausfall Tobas besonders wichtig gewesen.

Dass es zudem nicht genügt, eine Reihe von Weltklasseturnern auf dem Mannschaftszettel stehen zu haben, deren Einsatz bei dem komplizierten Zeitplan der Deutschen Turnliga nicht zuletzt auch von dem Goodwill der nationalen Verbände abhängig ist, mussten die Wetzgauer leidvoll erfahren. Ihr beiden besten Ausländer. Nikita Ignatyev aus Russland und der Niederländer Bart Deurloo mussten sich für Weltcup-Auftritte in der kommenden Woche in Stuttgart und Baku/Aserbeidschan präparieren, so dass nur der mittlerweile in die Jahre gekommene Rumäne Cristian Bataga und die Niederländer Frank Rijken zur Verfügung standen.

SKV mit bester Leistung seit Jahren. Larduet herausragend.

Da konnte natürlich die SKV mit dem kubanischen Vizeweltmeister von 2015, Manrique Larduet Bicet ein ganz anderes Kaliber in den Kampf um die Punkte schicken. Obwohl erst seit weniger als einer Woche im Siegerland, zeigte er an allen Geräten hochwertige Übungen in perfekter Ausführung, lediglich am Barren unterlief ihm ein kleiner Fehler, der aber das Gesamtbild nicht trüben konnte. Herausragend seine Abgänge am Barren und am Reck – der nach ihm benannte Doppelsalto ganzer Drehung am Barren wird derzeit weltweit nur von ihm selbst beherrscht.

Larduet war das Glanzlicht in einer insgesamt homogenen Siegerländer Mannschaft, die angeführt von ihrer Nr. 1 Philipp Herder die beste Leistung seit Jahren zeigte, was auch in den 318,50 Wertungspunkten zum Ausdruck kam. Das waren fast 7 Punkte mehr als im besten Wettkampf der Vorsaison zu Hause gegen die KTV Obere Lahn – ein Wert, der die SKV auch konkurrenzfähig im Wettbewerb mit den Spitzenmannschaften der Liga KTV Straubenhardt und TG Saar machen sollte, die die nächsten Gegner der Siegerländer sein werden.

Auch die anderen Zahlen beeindrucken: von 24 Duellen gewannen die SKV-Turner 18, die Gerätewertung ging mit 11:1 an die Heimmannschaft und Manrique Larduet Bicet, Philipp Herder und Sebastian Bock belegten die ersten drei Plätze in der Scorerwertung – ein rundum gelungener Samstagabend in der Sporthalle am Giersberg also.

So sah das auch SKV-Präsident Reimund Spies: „Wir hatten im Vorfeld ein knappes Ergebnis erwartet, wenn alles gut gehen würde, mit einem Sieg für uns. Dass dieser am Ende so deutlich ausfiel, lag zum Teil an den Mannschaftsproblemen der Wetzgauer, hauptsächlich aber an der sehr guten Leistung unserer Jungs. Darauf können wir für die nächsten Wettkämpfe aufbauen. Dass das nicht so weiter gehen wird, muss allen klar sein, auch im Umfeld der Mannschaft. Jetzt kommen mit Straubenhardt und Saar die Mannschaften, die in den letzten Jahren in Serie im großen Finale standen. Da muss sich zeigen, was der Sieg gegen Wetzgau wert war, und ob wir in der Tabelle weiter nach oben schauen können“.

 

Manrique

von Homepage DTL / 10.03.2018 :
KTV Obere Lahn stürzt den Tabellenführer TG Saar

Die KTV Obere Lahn hat bei ihrer Heimpremiere den Tabellenführer TG Saar gestürzt. Die Mittelhessen gewannen ihr Duell am Samstagabend in Biedenkopf mit 40:21. Der Vizemeister von der Saar hatte nach zwei Geräten noch mit sechs Punkten in Front gelegen, danach jedoch hatte der Ex-Klub von Fabian Hambüchen eine Aufholjagd gestartet. Denn beim Vorjahresdritten konnten Neuzugang Artur Davtyan (9), Nick Klessing (8) und Andrey Likhovitskiy (6) mit einer kompakten Mannschaftsleistung allesamt prominent punkten. Für die Saarländer blieb in Waldemar Eichhorn (10 Punkte) wenigstens der Topscorer der Partie.

Neuer Tabellenführer ist zumindest bis Sonntag die Siegerländer KV. Der deutsche Meister von 1978 und 1979 seinen Heimwettkampf ebenfalls deutlich mit 61:18. Überragender Turner für die Siegerländer war der Kubaner Manrique Larduet Bicet, der allein 18 Scorepunkte einsammelt. Philipp Herder steuerte 14 weitere Zähler bei, sein Teamkollege Sebastian Bock noch einmal elf. Ohne den am Meniskus verletzten Andreas Toba blieb der Gegner TV Schwäbisch Gmünd-Wetzgau ohne Siegchance. Lediglich den Sprung (6:6) konnten die Schwaben ausgeglichen gestalten, insgesamt nahm das Team von Trainer Paul Schneider so einen Gerätpunkt mit auf die Heimreise.

Ausgelassen feiern darf auch der SC Cottbus. Die Lausitzer erreichten ihr Ziel, zur anschließenden 25-Jahrfeier des Clubs den ersten Heimsieg der Saison mitzubringen. Mit 57:28 Punkten viel der gegen das KTT Heilbronn sogar ziemlich deutlich aus, daran konnten auch 13 Scorepunkte von Heilbronns Carlo Hörr und die zwölf des Russen Valentin Starikov nichts ändern. Bester Turner des Nachmittags war Leonard Prügel mit 15 Zählern.

team

SKV

daniel

Philipp

 

soso

daniel

Philipp

philipp

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philipp

manriquei

Eric

turner

aus DTL 09.03.18
Legenden von damals eingeladen - Coole Aktion des SKV!

Coole Aktion des Siegerländer KV: Aus Anlass der 50. Jubiläumssaison der Deutschen Turnliga lud der Tabellendritte die Mannschaft der damaligen ersten Stunde ein!

SKV-Ehrenpräsident Jürgen Althaus verbindet mit dieser Zeit nur gute Erinnerungen: «Es war für uns ein tolles, sportliches Erlebnis und eine große Ehre, als kleiner Dorfverein überhaupt mit dabei zu sein», sagte er gegenüber der Siegerländer Zeitung (Donnerstagsausgabe). Dass der Club, der damals noch unter dem Namen TV Eichen startete, erstmal wieder abgestiegen sei, sei auch mit viel Pech verbunden gewesen. Denn der entscheidenden Wettkampf gegen Itzehoe ging damals mit nur wenigen Hunderstelpunkten denkbar knapp verloren.

Der damalige Trainer Helmut Wiesel förderte bei dem Treffen sogar die Wertungen des ersten Heimwettkampfes gegen den deutschen Meister Uni Köln zu Tage: Den bestritten die Siegerländer am 22. Februar 1969 in der Eichener Vereinsturnhalle damals noch unter dem Vereinsnamen TV Eichen - und kassierten 218,75 zu 205,60 eine deutliche Niederlage. Im Team damals standen Lothar Simon, Jürgen Uhr, Ernst Nothacker, Jürgen Althaus und Horst Diehl.

1973 trat der TV Eichen dann wie alle turntreibenden Clubs aus der Region in die Siegerländer Kunstturn-Vereinigung ein. Und der Erfolg lies nicht lange auf sich warten. 1975 stieg man gemeinsam mit der TG Saar wieder in die Bundesliga auf, in den Jahren 1978 und 1979 ließen die Siegerländer dann sogar zwei Meistertitel folgen.

sprung

sebastian

nico

manrique

manrique


Momentaufnahme Tabellenführung

tabelle

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boden

 

pferd

 

ringe

 sprung

 barren

 reck