Bundesliga 2025

Am 12. April beginnt für die Turner der Siegerländer KV die Saison 2025 in der ersten Bundesliga. Dass dieses Jahr den einzigen Kunstturn-Erstligisten aus Nordrhein-Westfalen vor besondere Herausforderungen stellt, liegt nicht nur an der schwierigen Terminplanung, sondern auch an zahlreichen Regeländerungen, die mit dem Saisonstart wirksam werden.

Dass in einem Jahr ohne olympische Spiele die Saison in der ersten Bundesliga nicht nur in einem Block im Herbst durchgeführt wird, daran hatten sich die SKV-Turner in den letzten Jahren schon gewöhnt.

Aber so krass wie in diesem Jahr war es noch nie – vor den Weltmeisterschaften, die im Oktober in Djakarta/Indonesien stattfinden, gibt es regulär vier Wettkämpfe, den ersten davon schon sehr früh im April, die anderen dann alle zwei Monate. Zudem musste der erste Heimwettkampf der SKV, der für Anfang Mai terminiert war, wegen Nichtverfügbarkeit der Sporthalle in Kreuztal auf den November verschoben werden.

Unmittelbare Folge der Terminplanung für die SKV: es ist wirtschaftlich nicht vertretbar, wie im Vorjahr einen leistungsstarken Turner aus den USA für die gesamte Saison ins Siegerland zu holen, zumal der erste deutsche Ligawettkampf schon stattfindet, wenn die US-Liga gerade ins Finale geht. Hinzu kommen weitere Überschneidungen mit internationalen Terminen – die Anzahl der Weltcups wurde vom Internationalen Turnerbund mal so eben verdoppelt, es gibt eine Europameisterschaft in Kunstturnen, die im Rahmen des Deutschen Turnfests Ende Mai in Leipzig stattfinden wird, und auch die Turnverbände in den europäischen Nachbarländern tragen ihre Ligawettbewerbe oder Einzelmeisterschaften aus.

Dadurch wird die Verfügbarkeit der Spitzenturner eingeschränkt und die Mannschaftsplanung zu einem Puzzle mit zahlreichen Unbekannten.

„Trotz all dieser Änderungen werden wir auch in diesem Jahr ein starkes Team an den Start bringen. Unsere Junioren, die zum Teil auch schon in die dritte, aber mindestens in die zweite Saison gehen, haben sich weiter gut entwickelt und können mehr Verantwortung tragen. Nach wie vor bilden auch unsere älteren Turner das Korsett der Mannschaft, auf die Mischung kommt es an“, beurteilt SKV-Präsident Reimund Spies die Entwicklung der Bundesligamannschaft.

Die ersten Wettkämpfe in diesem Jahr werden auch zeigen, wer sich am besten auf die Regeländerungen eingestellt hat, die im Jahr 2025 wirksam werden. Da sind zunächst einmal die immer zum Beginn eines neuen olympischen Zyklus vorgenommene Änderungen des Wertungscodes zu nennen, die „gravierendsten dieser Art, seit wir uns mit dem Ligaturnen beschäftigen“, so SKV-Sportvorstand Horst-Walter Eckhardt.

„Natürlich betreffen diese Änderungen jeden, es gibt aber in ihrer Auswirkung große Unterschiede von Turner zu Turner. Dadurch, dass die Anzahl der gewerteten Elemente von 10 auf 8 reduziert wurde, müssen die Turner viel mehr riskieren als bisher, und sie hatten wegen des frühen Beginns der Liga auch nur wenige Monate Zeit, sich hierauf einzustellen“, erklärt Horst-Walter Eckhardt. Fraglich ist auch, ob alle in der Liga benötigten Kampfrichter bis zum ersten Wettkampf die Regeländerungen sicher beherrschen.



Eine weitere Änderung, die große Auswirkungen auf die Statik der ersten Liga haben wird, kommt aus der Einführung der von der Deutschen Turnliga so genannten „Local Gymnast“ Regelung. Vereinfacht ausgedrückt bedeutet diese Regelung, dass ein Turner, der seit drei Jahren in Deutschland lebt und von einem deutschen Verein ausgebildet wurde oder zumindest in einem deutschen Verein trainiert, in der Liga nicht mehr als Ausländer gilt, sondern uneingeschränkt auf den deutschen Positionen eingesetzt werden kann.

„An sich begrüßen wir es ja, dass mehr Spitzenturner ohne deutschen Pass in die Liga kommen, wir hätten es nur lieber gesehen, wenn man die Regelung gleich auf alle EU-Bürger ausgedehnt hätte, so wie es auch den europäischen Grundrechten entsprechen würde. Die jetzige Regelung begünstigt Standorte, die näher an den Ländern liegen, aus denen vornehmlich gute Turner nach Deutschland kommen – wie z.B. Cottbus – und sie ist in ihren Formulierungen und Kontrollmechanismen noch so unausgereift, dass Streit vorprogrammiert ist“, erklärt SKV-Präsident Reimund Spies.



Wie auch immer – am 12. April beginnt die Saison 2025, für die SKV-Turner gleich mit der weiten Reise nach eben jenem Cottbus. Begleitet werden sie dabei auch von dem Team der Nachwuchsbundesliga, welches seinen zweiten Wettkampftag quasi als „Vorkampf“ vor den Senioren ebenfalls in der Lausitz austragen wird. „Geplant ist, dass wir auf der Ausländerposition mit Courtney Tulloch und einem der beiden italienischen Neuzugänge antreten werden. Unsere heimischen Turner haben sich gut vorbereitet, wie wir bei einem Testwettkampf am vorigen Wochenende im Kunstturnzentrum Dreis-Tiefenbach sehen konnten. Trotzdem gehen wir als krasser Außenseiter in diesen Wettkampf – dadurch, dass bei den Cottbussern der ukrainische Olympiateilnehmer Radomyr Stelmakh als ‚Local Gymnast‘ antreten wird und die Lausitzer als eigentlichen Ausländer den zypriotischen Europameister von 2024 Marios Georgiou an allen sechs Geräten starten lassen können, haben sie im Endeffekt zwei Spitzenturner nicht-deutscher Nationalität. Das macht sie wahrscheinlich sogar zu einem der Meisterschaftsfavoriten für die Saison 2025 und für uns zu einer sehr hohen Hürde“, so SKV-Präsident Reimund Spies zum Saisonstart des Siegerländer Bundesligisten.


SC Cottbus Turnen - SKV

SC Cottbus Turnen - SKV

  • 10.04.2025

Erwartet klare Auftaktniederlage für die Siegerländer Kunstturnvereinigung beim neuen Meisterschaftsfavoriten SC Cottbus


Von der weiten Reise nach Cottbus kehrt unser Team mit leeren Händen zurück. Der als einer der Meisterschaftsfavoriten…

mehr lesen


SC Cottbus Turnen - SKV (Vorbericht)

SC Cottbus Turnen - SKV (Vorbericht)

  • 10.04.2025

Saisonauftakt in Cottbus

Am Samstag, dem 12. April beginnt die Saison 2025, für die SKV-Turner gleich mit der weiten Reise nach Cottbus. Begleitet…

mehr lesen