Stark verbesserte SKV-Turner beeindrucken im Auswärtswettkampf bei der Eintracht aus Frankfurt

Eine im Vergleich zum Auftaktwettkampf der Saison 2025 vor allem in der technischen Ausführung stark verbesserte Siegerländer Kunstturnvereinigung konnte die Niederlage gegen den Vorjahresfinalisten Eintracht Frankfurt in Grenzen halten. Das Gesamtergebnis von nahezu 298 Punkten – 18 mehr als beim Saisonauftakt in Cottbus – kann sich auch im Vergleich mit den anderen Teams der Bundesliga sehen lassen und stimmt optimistisch für die entscheidenden Wettkämpfe um den Klassenerhalt im Herbst.

Beeindruckend war die diesmal fast fehlerfreie Ausführung aller Übungen und das bei gleichzeitig erhöhten technischen Inhalten. Die Summe der Ausführungswerte, die die SKV-Turner in Sulzbacher Eichenwaldhalle erzielen konnte, war die höchste aller acht Mannschaften der 1. Bundesliga an diesem Wochenende. „Das ist unsere Philosophie – mit sauberen und technisch versiert vorgetragenen Übungen wollen wir die Basis legen, die Erhöhung der Schwierigkeitsgrade ist dann eine Frage der Zeit und hängt auch von der Trainingsintensität ab, mit der ich sehr zufrieden bin“, lobte Trainer Petro Pakhniuk die Leistung der SKV-Turner.

„Die Erfolge bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in Leipzig haben unsere Junioren sichtbar beflügelt und es war schön zu sehen, wie sie diesen Schwung nur eine Woche nach den anstrengenden Tagen von Leipzig mit in den Bundesligawettkampf nehmen konnten“, freute sich auch SKV-Sportvorstand Horst-Walter Eckhardt nach dem Wettkampf in Sulzbach.

Sehr zufrieden zeigten sich die SKV-Verantwortlichen auch von dem gelungenen Einstand des Neuzuganges aus Italien, Riccardo Villa. Der 20-jährige Junioren-Europameister von 2022 musste an allen Geräten „ran“, weil der ursprünglich vorgesehene zweite Ausländer Courtney Tulloch vom Britischen Verband für dieses Wochenende wegen eines Qualifikationswettkampfes keine Freigabe erhalten hatte. Riccardo Villa turnte alle Übungen fehlerfrei und auf einem sehr hohen technischen Niveau, haderte jedoch zusammen mit dem zahlreich angereisten Siegerländer Publikum über die eine oder andere unverständliche Wertung des Kampfgerichts. Dass Riccardo Villa dennoch fast auf den Zehntelpunkt genau die gleiche Summe an Wertungspunkten erzielen konnte, wie Noe Seifert auf der Ausländerposition der Frankfurter spricht für die Klasse des jungen Italieners. Noe Seifert war jüngst bei den Europameisterschaften im Team der Schweizer, die überraschend die Silbermedaille im Mannschaftswettbewerb erringen konnte und wurde im Mehrkampffinale Fünfter, nachdem er hier noch in der Qualifikation den 1. Platz belegt hatte, zählt also zu den derzeit besten Turnern in Europa.

Glänzende Erfolge erzielten auch Niels Krämer (Gold an den Ringen) und Gabriel Kiess (Bronze am Seitpferd) in Leipzig – zwar nicht bei den Europa- aber immerhin bei den Deutschen Jugendmeisterschaften. Beide steigerten in Frankfurt nicht nur ihre Ergebnisse an ihren beiden Spezialgeräten auf Endwerte, mit denen sie durchaus auch in der Spitze im deutschen Männerbereich mithalten können. Vor allem zeigten sie in Frankfurt erstmals ihre aufgewerteten Sprünge am bisherigen „Zittergerät“ der SKV, mit etwas mehr Wohlwollen der Kampfrichter hätte es hier sogar einen Gerätesieg gegen die Eintrachtler geben können, die im Vorjahr eine der stärksten Mannschaften in der Liga am Sprungtisch waren, während dort die Siegerländer nur einmal gegen den Absteiger TSV Pfuhl punkten konnten.

So blieb der Tagessieg an den Ringen das beste Geräteergebnis aus Siegerländer Sicht, zu dem vor allem auch der Deutsche Meister Artur Sahakyan beitrug. Am Sprung und auch am Reck wären weitere Gerätesiege möglich gewesen, auch hier wurden die SKV-Turner sichtlich strenger bewertet als ihre Frankfurter Gastgeber. „Von den Ringen an haben wir mehr Punkte erzielt als die Frankfurter. Und wenn Gabriele Targhetta am Seitpferd wieder zur Verfügung steht, geraten wir nicht so weit in Rückstand, dass wir den nicht an den restlichen Geräten wieder aufholen könnten“, so die Analyse von Trainer Petro Pakhniuk.

Wir haben an den Ringen den Deutschen Jugendmeister und den Deutschen Meister, das ist schon herausragend. Die Leistungen unserer Nachwuchsturner, die sich von Wettkampf zu Wettkampf steigern, bestätigen vor allem auch das Vertrauen, welches wir in sie und ihren Trainer gesetzt haben. Dass sie den Übergang vom Junioren- in den Seniorenbereich so nahtlos geschafft haben, ist schon außergewöhnlich“, freut sich SKV-Präsident Reimund Spies.

Jetzt macht die Kunstturnbundesliga erst einmal wieder eine dreimonatige Pause, bevor am ersten Septemberwochenende mit der TG Saar ein weiterer schwerer Gegner auf die SKV-Turner wartet, diesmal in der Sporthalle Stählerwiese in Kreuztal. Ausreichend Zeit also für weitere Verbesserungen und Sicherheit für die entscheidenden Wettkämpfe im Herbst für den Klassenerhalt zu gewinnen.

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niklas-neuhaeuselDer Frankfurter Niklas Neuhäusel bei der Stützkehre auf einem Holm am Barren

gabriel-kiessUnsere Nachwuchsturner um Gabriel Kiess sind mit starken Leistungen inzwischen ein fester Bestandteil des SKV-Teams.

sebastian-bockSebastian Bock, seit Jahren wichtige Stütze des Teams und Mannschaftskapitän, steht für das Konzept der SKV, ein Team aus jungen Talente und erfahrenen Turner zu formen.

 

Danke für die Bilder an Jonas Rohleder!

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