Nach dem überraschenden Erfolg am vorigen Wochenende bei der KTV Straubenhardt tritt der Siegerländer Bundesligist SKV an diesem Samstag erneut auswärts an, diesmal bei der Eintracht Frankfurt.
Nach den Ergebnissen der Saison 2020 und des ersten Wettkampftages 2021 mit anderen Vorzeichen als in Straubenhardt. Im Vorjahr gab es im heimischen Kunstturnzentrum in Dreis-Tiefenbach einen ungefährdeten Sieg der SKV, und die Eintracht unterlang im ersten Wettkampf in Cottbus sehr deutlich.
Trotzdem ist Vorsicht angesagt: zum einen ist es nicht so einfach, in Cottbus zu bestehen – die Lausitzer sind der Geheimfavorit nicht nur der Gruppe A der Kunstturnbundesliga, und nach der langen Fahrt nach Cottbus haben alle Gastmannschaften so ihre Probleme, was auch die SKV schon leidvoll erfahren musste. Außerdem fehlte den Frankfurtern der Juniorennationalturner Daniel Wörz, der in dieser Saison vom Serienmeister Straubenhardt zu den Mainstädtern gewechselt ist. In der heimischen Halle im Eintracht-Sportpark „Am Riederwald“ wird also eine andere Mannschaft auftreten, und das in gewohnter Umgebung.
Auch das SKV-Team wird ein anderes Gesicht haben als beim Sensationssieg in Straubenhardt. Die beiden englischen Gastturner Joshua Nathan und Courtney Tulloch, die zusammen die Hälfte der Scorepunkte der Siegerländer erringen konnten, erhielten von ihrem Turnverband keine Freigabe, weil beide für die WM im nächsten Monat in Japan gemeldet sind und sich bereits in der unmittelbaren Vorbereitung hierauf befinden.
Ahmet Önder
Sie sollen durch den türkischen Mehrkämpfer Ahmet Önder und den Belgier Maxime Gentges ersetzt werden, der damit zu seinem ersten Einsatz im SKV-Trikot kommen würde, nachdem er in der Vorsaison noch verletzt war. Auf dem Papier bilden die beiden einen gleichwertigen Ersatz zum „Engländerpaket“, abzuwarten ist jedoch, in welcher Form sie sich präsentieren können.
Artur Sahakyan
Nach wie vor fehlen bei der SKV die verletzten Tobias Radoi und Eric Lloyd Hinrichs, die aber in Straubenhardt durch Turner aus dem Dreis-Tiefenbacher Kunstturnzentrum und den Neuzugang Artur Sahakyan gut ersetzt werden konnten. Gleichwohl gab es auch in Straubenhardt noch einige Fehler im SKV-Team, die aber zu Saisonbeginn normal sind und bis Samstag ausgemerzt werden sollten.
Ein Sieg in Frankfurt würde die SKV ihrem nach dem Straubenhardter Wettkampf neu formulierten Saisonziel „Finalteilnahme“ wesentlich näherbringen. Es sind aber in der nur vier Mannschaften umfassenden Gruppe A der Kunstturnbundesliga auch andere Konstellationen denkbar: wenn die KTV Straubenhardt bei den Cottbusern an diesem Wochenende gewinnen würden, dann könnten am Ende die drei Teams Cottbus, Straubenhardt und SKV punktgleich sein, und dann käme es auf die Anzahl der gewonnenen Geräte an. In SKV-Reihen geht man davon aus, dass das prominente Straubenhardter Team nach der Heimniederlage eine kräftige Standpauke durch die Vereinsführung erhalten hat, und sich entsprechend fokussiert zeigen wird – bei einer erneuten Niederlage und gleichzeitigem Sieg der SKV müsste man schon alle Meisterschaftsträume begraben, und das zu einem sehr frühen Zeitpunkt der Saison.
Es gilt also für das SKV-Team, sich in Frankfurt nicht auf den in Straubenhardt gewonnenen Lorbeeren auszuruhen, sondern ebenso konzentriert an die Geräte zu gehen, wie das im Nordschwarzwald der Fall war, um den Sieg beim Serienmeister durch den Gewinn von weiteren zwei Punkten zu veredeln.