TuS Vinnhorst-SKV 53:19. Finale verpasst!

Trotz der bisher besten Saisonleistung mit nahezu fehlerfreien Übungen ließ der TuS Vinnhorst dem heimischen Kunstturnbundesligisten SKV im Halbfinale keine Chance, gewann mit 53:19 Scorepunkten und unterstrich im vereinseigenen „Sportzentrum Vinnhorst“ seine derzeitige Vormachtstellung im Deutschen Mannschaftsturnen. Aber auch für die SKV-Turner ist die Saison noch nicht zu Ende: für sie geht es im Finale der Deutschen Turnliga am ersten Dezemberwochenende in der Ratiopharm-Arena in Neu-Ulm um den 3. Platz in der Meisterschaft, Gegner erneut die KTV Straubenhardt.

Für SKV-Turner und –verantwortliche war der Wettkampf im Hannoveraner Stadtteil Vinnhorst schon allein deshalb nicht wie jeder andere, geht doch ihre langjährige Nr. 1 Philipp Herder nach 11 Jahren im Trikot der Siegerländer seit Saisonbeginn für die Niedersachsen an die Geräte. Am Samstag zeigte sich der Berliner Olympiaturner in guter Form und gab nur ein Duell ab, am Boden an den Britischen Mehrkampfmeister Joshua Nathan. Zusammen mit Herder, dem ehemaligen Straubenhardter Nils Dunkel und dem Turner der TG Saar, Lukas Dauser (der diesmal verletzt zuschauen musste) war insgesamt 75% der deutschen Olympiamannschaft zu den Vinnhorstern gewechselt.

Möglich machte das das großzügige Engagement eines lokalen Sponsors, der dem Verein auch  bei der Finanzierung des Sportzentrums kräftig unter die Arme gegriffen hatte. Die Rede ist hier von einer Investition in zweistelliger Millionenhöhe, und neben den Turnern und zahlreichen Freizeitsportgruppen wird das direkt am Mittellandkanal gelegene Sportzentrum auch von den Drittliga-Handballern genutzt.

Beeindruckt zeigten sich die Siegerländer auch von der guten Form des ehemaligen Turners der KTV Obere Lahn, Viet Thao Hoang und der Juniorennationalturner Milan Hosseini, die es neben dem starken Ausländerpaket aus dem russischen Nationalturner Vladislav Poliashow und dem italienischen Ringe-Spezialisten Andrea Cingolani verstanden, den Siegerländern den Gewinn von Duellen und Gerätepunkten schwer zu machen.

Aus der auf einer Position gegenüber dem letzten Vorrundenwettkampf veränderten SKV-Mannschaft - der Brite Joshua Nathan ersetzte diesmal den türkischen Weltklasseturner Ahmet Önder – erlaubte sich nur einen größeren Fehler am Boden, turnte aber ansonsten sehr stabil, was man u.a. daran sehen kann, dass sie in den Ausführungsnoten fast exakt das gleiche Ergebnis erzielten wie ihr Gegenüber. Der Punktabstand von insgesamt 11 Punkten resultierte ausschließlich aus den geringeren Schwierigkeitswerten. Wie in den vergangenen Wettkämpfen war der Rückstand besonders groß beim Sprung, aber auch beim Boden- und Barrenturnen musste man deutlich Federn lassen. Nahezu ausgeglichen verliefen dagegen Seitpferd und Ringeturnen, und im abschließenden Reckturnen gelang sogar ein Unentschieden in der Gerätewertung.

artur-sahakyan-ringeArtur Sahakyan

Aus der keinesfalls enttäuschenden SKV-Mannschaft ragten Neuzugang Artur Sahakyan (Sieger im Ringeduell gegen Olympiaturner Nils Dunkel) und Fabian Lotz heraus, der seine Duelle am Seitpferd (ebenfalls gegen Nils Dunkel) und am Reck gewann und auch am Barren gegen Viet Thao Hoang ein Unentschieden herausholte.

fabian-lotz-barrenFabian Lotz

„Dass es heute hier für uns nur wenige Punkte zu holen gab, war uns schon vor dem Wettkampf bewusst. Trotzdem hat die Mannschaft alles gegeben und die beste Saisonleistung gezeigt. Auch beim Blick auf die Begegnungen in der Abstiegsrunde sind wir froh, dass wir den Klassenerhalt schon vorzeitig gesichert haben, denn Rekordmeister SC Cottbus, vorige Woche noch siegreich gegen uns in der Sporthalle Stählerwiese, hat beim StTV Singen verloren und muss bereits am kommenden Samstag im Abstiegsfinale gegen die Eintracht aus Frankfurt wieder ran, um den Klassenerhalt doch noch zu sichern“, so das Resümee des SKV-Präsident Reimund Spies zum Halbfinaltag der Deutschen Turnliga.

 

ergebnisse

Erster Turner der SKV im Wettkampf: Joshua Nathan, im Bodenduell gegen Philipp Herder

joshua-nathan-boden

sebastian-bock-bodenSebastian Bock

nico-ermert-bodenNico Ermert

 andreas-jurzo-bodenAndreas Jurzo

artur-sahakyan-seitpferdArtur Sahakyan

fabian-lotz-seitpferdFabian Lotz

daniel-uhlig-seitpferdDaniel Uhlig

joshua-nathanJoshua Nathan

courtney-tullochCourtney Tulloch

sebastian-bock-ringeSebastian Bock

fabian-lotz-ringeFabian Lotz

mattis-ecksteinSchrecksekunde als Mattis Eckstein nach seinem Sprung aus dem Gleichgewicht kam und rückwärts mit dem Kopf auf den Boden aufschlug. Aber nichts passiert, Gott sei Dank!

artur-sahakyanArtur Sahakyan

courtney-tulloch-sprungCourtney Tulloch

sebastian-bock-barrenSebastian Bock

daniel-uhlig-barrenDaniel Uhlig

joshua-nathan-barrenJoshua Nathan

sebastian-bock-reckSebastian Bock

joshua-nathan-reckJoshua Nathan

fabian-lotz-reckFabian Lotz

nico-ermertNico Ermert

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