TG Saar- SKV (Vorbericht)

Zum letzten Duell in der Frühjahrsserie der Deutschen Kunstturnbundesliga reist der heimische Erstligist SKV zur Turngemeinde Saar. Damit trifft die SKV nach der KTV Straubenhardt (2019) und dem TuS Vinnhorst (2021) bereits auf den dritten Meister (2020) der letzten drei Jahre. Dementsprechend hoch hängen die Trauben im Saarland – kampflos geschlagen geben wollen sich die Turner um die Routiniers Fabian Lotz und Sebastian Bock aber dennoch nicht. 

Zumindest einige Gerätepunkte sollen in der Kreissporthalle Dillingen schon herausspringen, denn diese könnten in der Endabrechnung um den Klassenerhalt im November noch wichtig werden. Da die Saarländer schwach in die Saison gestartet waren, und erst im letzten Wettkampf mit dem Auswärtssieg in Straubenhardt zu ihrer erwarteten Stärke zurückfanden, sind auch sie neben dem Gesamtsieg auf möglichst viele Gerätepunkte aus. Übrigens gewannen die Siegerländer bei ihrem letzten Auftritt im Saarland ausgerechnet die Geräte Boden und Sprung, die vor allem nach der Verletzung von Andreas Jurzo in diesem Jahr die Schwachstellen im Mannschaftsgefüge sind.

Jurzo wird auch im Saarland noch schmerzlich vermisst werden, hofft aber, im Herbst wieder an die Geräte gehen zu können. Nach wie vor verletzt ist auch der Belgier Maxime Gentges, der der SKV vor allem am Seitpferd Stabilität verleihen sollte, und auch Tobias Radoi, bei dem nicht sicher ist, ob er überhaupt in dieser Saison noch einmal einen Wettkampf bestreiten kann.

„Unser Ziel ist es den Aufschwung aus dem letzten Heimwettkampf mitzunehmen und uns so die Chance auf den einen oder anderen Gerätesieg zu erarbeiten“ so die Vorgabe von Sebastian Bock, der in diesem Jahr neben dem eigenen Einsatz auch für den taktischen Einsatz der Turner zuständig ist und seine Sache bisher sehr gut gemacht hat.

Bei den Saarländern kommt übrigens mit dem britischen Mehrkampf-As Joe Fraser ein Turner zum Einsatz, der auch im Siegerland kein Unbekannter ist. Er soll den Ausfall der Weltmeister und Olympiasieger Oleg Verniaiev (Ukraine, derzeit wegen eines Dopingvorwurfes gesperrt) und Nikita Nagornyy ersetzen. Von dem Russen haben sich die Saarländer vor Beginn der Saison getrennt, um damit alle Diskussionen über den Einsatz russischer Turner in ihrer Mannschaft von vornherein im Keim ersticken zu können.

Bekannteste deutsche Turner bei der TG Saar sind der aktuelle Nationalturner Felix Remuta und Altmeister Waldemar Eichorn. Der mittlerweile 35-jährige Eichorn, 2000 Europameister bei den Junioren am Barren und gemeinsam mit Fabian Hambüchen in dem Team, welches in Bremen die Bronzemedaille in der Mannschaftswertung gewann. Von da an liefen die Entwicklungskurven der beiden „Junioren im Team ziemlich unterschiedlich – Hambüchen krönte seine Karriere 2016 mit der Goldmedaille am Reck, Eichorn dagegen konnte die Erfolge aus der Juniorenzeit nie so ganz bestätigen. Trotzdem stellt er nach wie vor Extraklasse in Deutschland am Seitpferd dar.

Vor allem aber ist er mittlerweile Trainer bei den Saarländern und maßgeblich beteiligt am Aufschwung des dortigen Nachwuchses, der bereits in dieser Saison zumindest zahlenmäßig das Rückgrat der TG Saar bildet. Ein Weg, den auch die SKV beschreiten möchte. Ein Ansatz hierzu ist die Teilnahme an der Nachwuchsbundesliga, die ihren zweiten Wettkampftag mit Siegerländer Beteiligung quasi als „Vorkampf“ zum Erstligawettkampf in gleicher Halle austrägt. Hier möchten die Nachwuchsturner aus den Turnzentren Netphen und Wetzlar durch eine stabile Gesamtleistung die Chance auf die zweite Teilnahme in Folge am Finale der Deutschen Turnliga wahren, was nach den guten Leistungen in den letzten Wochen ein durchaus realistisches Ziel ist.

Die aktuelle Tabelle

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teamDie Trauben hängen hoch im Saarland – kampflos geschlagen geben wollen sich die Turner um die Routiniers Fabian Lotz und Sebastian Bock aber dennoch nicht.