KTV Obere Lahn

Die KTV Obere Lahn wurde 1992 als Zusammenschluss der hessischen Turnvereine TV Biedenkopf, TV Weifenbach, TV Wallau und dem TV Niederlaasphe aus dem Kreis Siegen-Wittgenstein gegründet. Anlass war der Bau einer Sporthalle an der Lahnschule in Biedenkopf. In diesem Gebäudekomplex wurde auch ein Turnzentrum mit feststehenden Geräten und einer Landegrube eingerichtet, die für das Kunstturntraining optimal war und noch ist. Neben dem männlichen Kunstturnen unterhält die KTV Obere Lahn auch eine Abteilung für Mädchen- und Frauenturnen, die sich gerade in den letzten Jahren ständig weiterentwickelt hat.

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In den Annalen der Deutschen Turnliga erscheint die KTV Obere Lahn erstmals 1992 in der damaligen Regionalliga Nord, musste aber gleich wieder absteigen. Erst 2004 gelang der Wiederaufstieg in die damalige Regionalliga Nord. Von da an ging es aber stetig aufwärts: Meister in der Regionalliga Nord und Aufstieg in die 2. Bundesliga im Jahr 2005, 4. Platz in dieser Klasse im Jahr 2007 (punktgleich mit der SKV).


2009 besiegte man im letzten Wettkampf die SKV mit der letzten Übung am Reck und verhinderte so die Meisterschaft der Siegerländer und die Teilnahme am Aufstiegsfinale. Damals kamen bereits mehr als 500 Zuschauer zum Lokalderby in die Lahnhalle in Biedenkopf. Noch knapper ging es 2011 zu, als die Biedenkopfer im ersten Wettkampf gegen die SKV mit nur einem Scorepunkt gewannen und am Ende Tabellenerster der Gruppe Nord wurden. Im Wettkampf um den Aufstieg in die erste Liga verlor die KTV Obere Lahn zwar noch gegen den TV Wetzgau, rückte aber wegen des Rückzugs eines anderen Vereins dennoch 2012 in die 1. Liga auf und konnte sich dort gleich mit einem 5. Platz den Klassenerhalt sichern, nicht zuletzt deshalb, weil der spätere Olympiasieger Fabian Hambüchen in das Team gekommen war. 2013 wäre bereits fast die Meisterschaft gelungen, im Finale in der Europahalle in Karlsruhe unterlag man ganz knapp dem TV Wetzgau.


Die Meisterschaften errang dann die KTV Obere Lahn 2018 in einem denkwürdigen Finale gegen den Favoriten KTV Straubenhardt, als im letzten Duell am Reck Andrej Likhovitskiy aus dem Punktegleichstand einen knappen Sieg machen konnte. In der Mannschaft der Biedenkopfer waren damals weiterhin so bekannte Nationalturner wie Lukas Dauser, Nick Klessing, Karim Rida auch der Armenier Artur Davtyan (später Weltmeister und Olympiamedaillengewinner am Sprung).
Schon vor dem Meisterschaftsfinale hatte die KTV Obere Lahn ihren Rückzug aus der 1. Liga bekannt gegeben, der Aufwand war für einen relativ kleinen Verein einfach zu groß. Man zog sich aber nicht komplett aus der Deutschen Turnliga zurück, sondern die Turner, die auch nach dem Rückzug bei der KTV verblieben, verstärkten die 2. Mannschaft, die zunächst in der 3. Bundesliga und nach dem Aufstieg 2021 wieder in der 2. Bundesliga Gruppe Nord antritt. Dort wurde man 2022 überraschend Tabellenzweiter und gehört zweifellos zu den Meisterschaftsfavoriten der Saison 2023.


Rückgrat der Mannschaft bilden nach wie vor Andrej Likhovitskyi und Artur Davtyan, die sich bisher die Ausländerposition geteilt haben. Ein echter Mehrwert für 2023 ist, dass Andrej nach vielen Jahren endlich deutscher Staatsbürger geworden ist und nicht mehr auf die Ausländerposition angerechnet werden muss. Zurückgekehrt ist der US-Boy Colin Van Wicklen, der ein perfekter Backup für Sprungweltmeister Davtyan ist, wenn dieser wegen internationaler Verpflichtungen für seinen Verband nicht in der Bundesliga eingesetzt werden kann.
Andrej Likhovitskyi ist auch seit vielen Jahren Trainer bei der KTV Obere Lahn im Nachwuchsbereich und hat dort bereits die ersten Bundeskaderturner hervorgebracht, die sicher in den nächsten Jahren den Kader der Hessen weiter verstärken werden.