Mit den Adlerträgern aus der Main-Metropole gehört seit einigen Jahren wieder ein prominenter Verein aus dem deutschen Mannschaftssport der Turnliga an. Die Turnabteilung des Mehrspartenvereins Eintracht Frankfurt ist über 100 Jahre alt und mit rund 3.500 Mitgliedern eine der größten Amateurabteilungen der Hessen.
In den letzten Jahren traf die SKV in der 1. Bundesliga zweimal auf die Frankfurter: im Corona-Jahr 2020 hatten wir sie zu Besuch im Kunstturnzentrum und waren klarer Sieger. Wesentlich knapper ging es dann ein Jahr später im „Rückkampf“ zu, als unser Team nach dem sensationellen Auswärtssieg beim Serienmeister KTV Straubenhardt den Gegner vielleicht etwas zu sehr auf die leichte Schulter nahm und erst am Reck mit der allerletzten Übung den Sieg sichern konnte.
Danach trennten sich die Wege der beiden Mannschaften: die Eintracht musste in die 2. Liga absteigen, ihr gelang aber 2022 der direkte Wiederaufstieg. In dem Jahr mussten wir selbst den Gang nach unten antreten, stiegen jedoch bekannter Weise ebenso direkt wieder auf, so dass wir jetzt wieder die Frankfurter zum Gegner haben.
Dass diese überhaupt die Klasse halten würden, war während der Saison 2023 überhaupt nicht sicher, erst ein einziger Gerätegewinn in Cottbus verschaffte den Frankfurtern das bessere Geräteverhältnis im Vergleich zum Stadtturnverein Singen.
Für diese Saison hat Frankfurt – vielleicht auch aus der Erfahrung des Vorjahres – gehörig „aufgerüstet“. Vom Meister Straubenhardt sind die beiden Berliner Nils Matache und Karim Rida an den Main gekommen. Ebenfalls aus Berlin kommen die beiden Junioren-Nationalturner Luis Lenhart und Luc Löwe, so dass das Gesicht der Mannschaft ein ganz anderes geworden ist.
Wie eigentlich alle Erstligisten sind auch die Frankfurter top besetzt auf der Ausländerposition: zu den bereits im vorigen Jahr eingesetzten Niccolo Vannuchi (Italien) und dem aus Russland stammenden Israeli Alexander Myakinin, der zu den besten Reckturnern der Welt zählt, kommt der junge Schweizer Kevin Kuhni aus dem erweiterten Nationalkader der Eidgenossen.
Wie stark die Eintracht in diesem Jahr tatsächlich ist, konnte man bei den beiden ersten Wettkämpfen sehen. Sie gewannen sensationell beim TuS Vinnhorst, dem Meister aus 2021 und 2022 und lieferten auch dem Vizemeister von 2023, dem TV Wetzgau, einen harten Kampf, der erst am letzten Gerät zugunsten der Schwaben entschieden wurde. Dabei erzielten die Hessen eine höhere Punktzahl als die SKV im Auftaktwettkampf gegen SC Cottbus, was sie zum Favoriten für die Begegnung am kommenden Samstag macht.