Vorbericht SKV – TV Wetzgau

Nach einer kurzen Pause in der Bundesliga – die aber für Turner, Trainer und Organisatoren der Siegerländer Kunstturnvereinigung durch Nachwuchsbundesliga und Deutschland Pokal der Landesturnverbandsmannschaften auch keine wirkliche Pause war – geht es am kommenden Samstag mit dem Heimwettkampf gegen den TV Wetzgau in die heiße Phase der Bundesliga.

Zeit, auch ein kleines Fazit der ersten Saisonhälfte zu ziehen. „Abgesehen von dem Auswärtswettkampf bei der KTV Straubenhardt, wo wir selbst durch das Fehlen einiger Turner ersatzgeschwächt antreten mussten, andererseits aber auch auf eine Mannschaft trafen, die in dieser Saison wohl auch von keiner anderen Mannschaft besiegt werden kann, haben wir gezeigt, dass wir uns auf Anhieb nach dem direkten Wiederaufstieg 2023 in der ersten Liga gut zurechtgefunden haben. Mit etwas Glück zu Hause in der „Stählerwiese“ und auch im Auswärtswettkampf bei der TG Saar, wo die Kampfrichter nicht unbedingt auf unserer Seite waren, hätten wir drei Begegnungen für uns entscheiden können. Es hat am Ende jeweils nur ein Duell gefehlt, so eng war das. Und dann würden wir im zweiten Teil der Saison nicht gegen den Abstieg kämpfen, sondern wären bereits ziemlich sicher im Finale der Deutschen Turnliga, eine Entwicklung, an die selbst die Optimisten unter uns vor der Saison nicht geglaubt hätten“, so SKV Präsident Reimund Spies.

Der Finaleinzug des auch nach vier Wettkämpfen ungeschlagenen nächsten Gegners der SKV, der TV Wetzgau, ist dagegen bereits gesichert. Frage ist nur, ob die Turner von der Ostalb wie im Vorjahr das Meisterschaftsfinale erreichen und dort dann wahrscheinlich auf die KTV Straubenhardt treffen werden, oder sich mit dem Kampf um die Bronzemedaille begnügen müssen. Und auf dem Weg ins Meisterschaftsfinale werden sie sicher alles daransetzen, dass ihnen der Aufsteiger SKV kein Bein stellen kann.

Auf dem Papier ist der Wettkampfausgang sowieso eindeutig: die Mannschaft um den „Hero de Janeiro“ von 2016, Andreas Toba, ist mit aktuellen Nationalturnern gespickt – die bekanntesten von ihnen sind Glen Trebing, Carlo Hörr und der Neuzugang 2024, Alexander Kunz. Letztgenannter ist eine der wenigen Hoffnungen des Deutschen Turnerbundes für die Zeit nach den arrivierten Turnern wie Dauser und Toba, die entweder schon ihr Karriereende bekanntgegeben haben oder auch wie im Fall des unverwüstlich erscheinenden Andreas Toba irgendwann dem Alter Tribut werden zollen müssen.

Hinzu kommen einige jüngere Turner aus dem süddeutschen Raum, die größtenteils auch bereits dem Perspektivkader des Deutschen Turnerbundes angehören. 

Auch auf der Ausländerposition ist der TV Wetzgau exquisit besetzt: selbst wenn der auch im Siegerland bekannte Kubaner Manrique Larduet, der mittlerweile in Italien lebt, nach einem im Training erlittenen Achillessehnenriss nicht zur Verfügung steht und der Einsatz des US-Amerikaners Yul Moldauer wegen dessen Teilnahme an der Schautournee „Gold over America“ zumindest fraglich ist – mit dem Kasachen Milad Karimi steht ein Turner bereit, der bereits mehrfach Medaillen bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen erringen konnte. Er wird perfekt ergänzt durch den Spanier Abad Nestor, der vor allem am Seitpferd und an den Ringen ein wichtiger Punktesammler für die Schwaben ist.



Die Siegerländer Kunstturnvereinigung kann zu diesem Wettkampf in Bestbesetzung antreten. Nico Ermert, dessen Einsatz berufsbedingt zunächst fraglich war, steht zur Verfügung, und der US Amerikaner Crew Bold ist von seinem kurzen Heimaturlaub wieder zurück im Siegerland. An den Ringen wird diesmal der Brite Courtney Tulloch eingesetzt, der sich über die Saison gesehen mit dem Italiener Andrea Russo abwechselt.

„Wir haben uns bisher von Wettkampf zu Wettkampf gesteigert, vor allem, was die Fehlerquote anging. Bei der TG Saar gab es nur noch einen Absteiger und einen weiteren technischen Fehler, dadurch haben wir unser bestes Saisonergebnis erreicht. Trotzdem liegen immer noch ein paar Punkte zwischen uns und den Wetzgauern, vor allem in den Ausgangswerten. Wir wollen ein oder zwei Geräte gewinnen und im Übrigen den Zuschauern einen spannenden Wettkampf auf hohem Niveau bieten“, so die Prognose von SKV-Sportvorstand Horst-Walter Eckhardt vor dem Wettkampf.