Ohne Zuschauer auch gegen den Aufsteiger

Auch im zweiten Heimwettkampf bleiben die Zuschauer außen vor - jedenfalls in der Halle. Denn live kann man den Wettkampf gegen den Aufsteiger aus Frankfurt trotzdem verfolgen. Im Livestream bei Sportdeutschland.tv übertragen wir ab 18.00 Uhr aus dem Kunstturnzentrum in Dreis-Tiefenbach.

Jeder kennt die Eintracht aus Frankfurt – dass der renommierte Fußball-Bundesligist aber auch eine Turnabteilung (neben zahlreichen weiteren „Amateur-Sportarten“) unterhält, war bisher nur Turnexperten bekannt. Das wird sich aber spätestens mit dem Aufstieg der Turner der Eintracht Frankfurt in die 1. Kunstturnbundesliga ändern.
Bereits 2018 waren sie ganz nahe am Aufstieg. Als Tabellenzweiter zogen sie in das Vierer-Aufstiegsfinale ein – in diesem Jahr wurden wegen des Rückzugs des MTV Stuttgart, der KTV Obere Lahn und des KTT Heilbronn drei Aufsteiger ermittelt. Im Kampf um den dritten Aufstiegsplatz unterlagen die Hessen erst im „Sudden Death“ dem TuS Vinnhorst. 2019 war es dann aber so weit. Gegen das höher eingeschätzte Turnteam Vega aus Schiltach im Schwarzwald erreichte man am Ende des Wettkampfes erneut ein im Scorepunktsystem der DTL äußerst seltenes Unentschieden, hatte dann aber im erneuten „Sudden Death“ das glücklichere Ende und wurde Aufsteiger. Somit hat die 1. Liga nach der Turnabteilung des FC Bayern München erneut einen prominenten Namen in ihren Reihen.
Die Mannschaft selbst besteht überwiegend aus Turnern aus dem Frankfurter Raum, die im Landesleistungszentrum des Hessischen Turnerbundes ausgebildet wurden. Die dortige Nachwuchsarbeit zählt zu den besten in ganz Deutschland und wurde im vorigen Jahr auch durch den Deutschen Turnerbund belohnt, der den Frankfurtern den Status eines Bundesstützpunktes verlieh. Dorthin wechselten übrigens auch die ehemaligen SKV-Trainer Andreas Kollig und Anja Rheinbay, die natürlich die SKV-Turner noch sehr gut kennen und ihre neuen Schützlinge entsprechend taktisch einstellen können.
Bekanntester Turner auf der deutschen Seite ist der Kasselaner Lewis Trebing, der anfangs dieser Saison vom Ligarivalen TuS Vinnhorst nach Frankfurt wechselte. Er ist wie sein für den TV Wetzgau startender Zwillingsbruder Glen Mitglied im Perspektivkader des DTB und trainiert am Bundesstützpunkt Hannover. Weiterhin gehören der Mannschaft einige Turner aus den Nachwuchskadern des Deutschen Turnerbundes an und ältere bereits ligaerfahrene Athleten aus den Zeiten der zweiten Liga, die teilweise auch bereits an Deutschen Meisterschaften teilgenommen haben.
Prominentester Ausländer im Team der Eintracht Frankfurt ist der Ukrainer Petro Pakhniuk, der 2019 von der TG Saar an den Main wechselte und zu den besten Mehrkämpfern in Europa und den besten Barrenturnern der Welt zählt.

Mit zum Betreuerteam gehört immer noch der mittlerweile 80-jährige Willi Jaschek, vielfacher Deutscher Meister und Olympiateilnehmer 1964 und 1968. Dort erlangte er als „Held von Mexiko“ Berühmtheit, als ihm bereits beim Bodenturnen die Achillessehne riss, er aber den Wettkampf bis zum Ende durchturnte und seiner Mannschaft damit den 8. Platz sicherte. Er wurde von seinen Mannschaftskameraden von Gerät zu Gerät getragen und machte alle Landungen nur auf einem Bein. „Hero de Mexiko“ würde man heute sagen – und: es ist alles schon mal dagewesen.

Leider können unsere Zuschauer heute keinen der ausgelegten "Doppelsalto" aus der Halle mitnehmen. Deshalb an dieser Stelle der Download zum "Doppelsalto 2020".

Einfach das Motiv anklicken:

download-doppelsalto