Deutsches Turnfest in Berlin

SKV mit dem größten Teilnehmerkontingent bei den Deutschen Kunstturnmeisterschaften


Wenn sich am Pfingstwochenende mehr als 1.000 Siegerländer Turnerinnen und Turner auf den Weg nach Berlin machen werden, um dort am Internationalen Deutschen Turnfest 2017 teilzunehmen, dann sind darunter auch die drei heimischen Asse der Siegerländer Kunstturnvereinigung Daniel Uhlig, Sebastian Bock und Nico Ermert, die an den Deutschen Meisterschaften im Gerätturnen teilnehmen werden, traditionell einer der sportlichen Höhepunkte eines jeden Deutschen Turnfestes.

Sie treffen dort schon beim sonntäglichen Podiumstraining auf ihre Teamkameraden aus der SKV-Bundesligamannschaft Philipp Herder, Matthias Fahrig und Eric Lloyd Hinrichs, die sich ebenso wie die drei Siegerländer Eigengewächse für das Starterfeld der 36 besten Turner aus Deutschland qualifiziert haben. Vielleicht kommt sogar noch ein siebter SKV Turner hinzu, denn der Geisweider Andreas Jurzo verpasste die Qualifikation bei den NRW-Meisterschaften ganz knapp, ist aber erster Ersatzturner und muss sich für den nicht ganz unwahrscheinlichen Fall einsatzbereit halten, dass ein Turner aus dem fest nominierten Starterfeld ausfällt.

Aber auch ohne Jurzo stellt die SKV mit sechs Turnern das größte Teilnehmerfeld aller Bundesligisten, vor der TG Saar und der KTV Obere Lahn mit jeweils fünf Teilnehmern.

Dass es aber nicht nur um die Teilnahme, sondern auch um vorderste Platzierungen gehen wird, dafür werden in SKV-Reihen vor allem Philipp Herder und Matthias Fahrig sorgen. Philipp Herder zählt zusammen mit seinem Berliner Trainingskollegen Lukas Dauser, der in der Bundesliga bekanntlich seit dieser Saison für die KTV Obere Lahn an die Geräte geht, zu den Favoriten im Mehrkampf, der am Pfingstmontag in der Max-Schmeling-Halle ausgetragen wird. Beide haben im bisherigen Jahresverlauf schon einige gute Mehrkämpfe, auch auf internationaler Ebene ausgetragen, die meist recht ausgeglichen verliefen, wobei sich zuletzt die Waage etwas zu Gunsten des Bayern Lukas Dauser zu neigen schien. Wie immer wird es darauf ankommen, wer die wenigsten Fehler macht, um sich am Ende mit dem Titel des Deutschen Meisters schmücken zu können. Vielleicht gibt es ja noch einen lachenden Dritten – der junge Stuttgarter Felix Pohl oder der auch im Siegerland aus seinem Bundesligajahr bei der SKV bestens bekannte Straubenhardter Nils Nunkel gehören mit zu den Geheimfavoriten.

Auf jeden Fall wird es einen neuen Deutschen Meister geben, denn Vorjahressieger Andreas Toba laboriert immer noch an den Folgen seiner bei der Olympiade in Rio erlittenen Verletzung, und Marcel Nguyen, einer der Stars dieser Veranstaltung, wird keinen vollständigen Sechskampf turnen. Weiterhin verletzt sind Reckspezialist Andreas Bretschneider (KTV Straubenhardt) und Olympiasieger Fabian Hambüchen (KTV Obere Lahn), der aber wahrscheinlich auch nicht an alle Geräte gegangen wäre.

Philipp Herder hat zudem die Chance, sich für den einen oder anderen Finalwettbewerb zu qualifizieren, eine Option, die für Matthias Fahrig die Hauptmotivation war, sich noch einmal auf die Deutschen Meisterschaften vorzubereiten. Fahrig ist Titelverteidiger am Sprung und auch am Boden mit guten Chancen, wenn es ihm gelingt, seine hochwertige Übung im Mehrkampf, der auch als Qualifikation für die Finalwettbewerbe am Mittwoch und Donnerstag der Turnfestwoche dient, fehlerfrei zu präsentieren.

Für die drei Siegerländer Turner ist neben dem einmaligen Erlebnis, in einer so großen Arena wie der 7.500 Zuschauer fassenden Max-Schmeling-Halle turnen zu dürfen, das erste Ziel, die guten Platzierungen aus dem Vorjahr zu bestätigen. In Hamburg wurde Sebastian Bock immerhin 12. im Mehrkampf, und auch der 15. Platz von Daniel Uhlig und der 17. Platz von Nico Ermert konnten sich durchaus sehen lassen. Vielleicht geht es ja für die drei noch ein bisschen weiter vor in der Rangliste, eine einstellige Platzierung für Bock oder Uhlig wären ein sehr schöner Erfolg. Beide rechnen sich auch noch Chancen für eine Finalteilnahme aus – Uhlig am Boden oder Bock am Barren und Reck, zwei Geräte, an denen er im Vorjahr in Hamburg die Finalteilnahme nur knapp verpasste.

„Wir freuen uns natürlich für unsere Turner, dass sie sich so zahlreich für die Deutschen Meisterschaften qualifiziert haben, in diesem Jahr im Rahmen des Deutschen Turnfestes und vor großem Publikum, was in einem Turnerleben nicht so häufig vorkommt, da die Turnfeste nur alle vier Jahre stattfinden. Gleichzeitig sind wir aber froh, dass sie die kraftzehrende Vorbereitung auf diese Meisterschaften jetzt hinter sich haben, die ja durch die Terminplanung der Deutschen Turnliga gerade in die Zeit fiel, als wir unsere ersten drei Wettkämpfe hatten. Jetzt hoffen wir, dass sie in Berlin verletzungsfrei bleiben und mit der Motivation gelungener Auftritte bei diesem Ereignis sich dann auf die zweite Saisonhälfte vorbereiten können, in der auf die Mannschaft in den verbleibenden vier Begegnungen noch einige Herausforderungen zukommen werden“, wünscht der SKV-Präsident Reimund Spies seinen Turnern alles Gute für die Wettkämpfe in Berlin.