Gute Nachrichten aus dem fernen Kuba für die heimischen Kunstturnfreunde: Weltklasseturner Manrique Larduet, in der Frühjahrssaison einer der Garanten für das hervorragende Abschneiden des Siegerländer Bundesligisten SKV, wird für die beiden restlichen Wettkämpfe der Saison 2018 zur Verfügung stehen.
Die endgültige Sicherheit erhielten die SKV-Verantwortlichen vergangene Woche mit der Bestätigung, dass die Deutsche Botschaft in Havanna die notwendigen Visums ausgestellt hat – diesmal nicht nur für Manrique Larduet und seinen Trainer Carlos Hernandez, sondern auch für einen zweiten Turner. Randy Leru, Reckspezialist und Finalteilnehmer bei den letzten Weltmeisterschaften in Montreal an diesem Gerät, kann zwar nicht bei den Wettkämpfen eingesetzt werden, weil die SKV das Ausländerkontinent bereits voll ausgeschöpft hat. Er nimmt aber wie Manrique an den Kunstturnweltmeisterschaften teil, die in dieser Woche in Doha Qatar beginnen und möchte anschließend die hervorragenden Trainingsbedingungen im Kunstturnzentrum Dreis-Tiefenbach zur Vorbereitung auf die nächsten Wettbewerbe nutzen. Das ist auch deshalb interessant für die Kubaner, weil 2019 die Weltmeisterschaften in Stuttgart stattfinden.
Die kleine kubanische Delegation wird unmittelbar nach Ende der Wettbewerbe in Doha am 4.11. für etwas mehr als zwei Wochen ins Siegerland kommen, so dass eine Teilnahme beim Lokalderby am 10.11.2018 gegen die KTV Obere Lahn in der Kreuztaler Stählerwiese und eine Woche später beim für das Erreichen des Finales entscheidenden Auswärtswettkampf in Cottbus möglich ist. „Der Besuch von Randy Leru stellte uns vor zusätzliche Herausforderungen, vor allem was die Visumsformalitäten und die Reiseplanung anging. Am Ende schrumpften die fünf Monate Vorbereitungszeit auf nur noch fünf Tage bis zur „Deadline“ des Abfluges der Jungs nach Doha. Da kann man schon mal ins Schwitzen kommen...“, so ein am Ende erleichterter SKV-Präsident Reimund Spies.
„Der Kubanische Turnverband ist finanziell nicht gerade auf Rosen gebettet – keine anderen Weltklasseturner müssen zu den Weltmeisterschaften ohne entsprechende medizinische Betreuung fahren. Sie mussten sogar ihre beste Turnerin zu Hause lassen, weil sie die Reisekosten nicht aufbringen konnten, obwohl sie auch zur erweiterten Weltklasse gehört. Die großem Turnverbände dagegen reisen mit Delegationen zur WM, die mehr als 30 Personen umfassen.“ vergleicht SKV-Vorstandsmitglied Horst-Walter Eckhardt die Situation der Turnfreunde aus der Karibik.
Neben Manrique Larduet planen die Mannschaftsverantwortlichen der SKV auch für beide Wettkämpfe mit Seitpferdspezialist Saso Bertoncelj (SLO) und dem Briten Courtney Tulloch, der neben seinem Paradegerät Ringe auch weitere Einsatzmöglichkeiten bietet. „Manrique wird – wenn alles gut geht – in Doha zwei komplette Mehrkämpfe und das eine oder andere Gerätefinale bestreiten. Er hat eine lange Saison hinter sich, und hoffentlich übersteht er die Weltmeisterschaften ohne Verletzung. Aber auch so ist ein Backup an den kraftraubenden Geräten sinnvoll. Mit Manrique, Courtney und Saso haben wir ein absolutes Weltklassepaket zur Verfügung, so dass sich die Siegerländer Kunstturnfreunde auf ein einmaliges Turnerlebnis am 10.11. in Kreuztal freuen können“, so Reimund Spies zu den weiteren Planungen des Siegerländer Bundesligiste