Alles Gute, Philipp!

Einen empfindlichen Rückschlag bei den Vorbereitungen auf die Deutschen Meisterschaften, die WM-Qualifikation und möglicherweise auch für die Wettkämpfe der zweiten Saisonhälfte in der Kunstturnbundesliga gab es anfangs dieser Woche für Philipp Herder, seit 10 Jahren der absolute Leistungsträger in unserem Team.

Philipp Herder zog sich bei einem Sturz im Training eine Verletzung im Nackenbereich zu. Bei den ersten Untersuchungen wurde der Riss eines Bandes zwischen dem 4. und 5. Halswirbel diagnostiziert, wie er Vorstand, Mannschaftsleitung und Teamkollegen der SKV aus dem Krankenhaus mitteilte.

Nach weiteren Untersuchungen konnte dann zunächst  entschieden werden, auf einen operativen Eingriff zu verzichten und auf eine Heilung mit konservativen Methoden zu setzen – sechs bis acht Wochen Trainingspause sind aber auch bei dieser Vorgehensweise unumgänglich.

Leider hat der 26-jährige Berliner, der seine gute Form zuletzt bei unserem Bundesligawettkampf gegen die KTV Straubenhardt unter Beweis stellen und sich berechtigte Hoffnungen machen konnte, als starker Mehrkämpfer noch auf den Zug für die Teilnahme an der WM im Oktober diesen Jahres in Stuttgart aufspringen zu können, leidvolle Erfahrungen mit Verletzungen in diesem Bereich.

philippPhilipp beim Wettkampf gegen KTV Straubenhardt

Vor neun Jahren zog er sich schon einmal eine Wirbelverletzung zu, die operativ behandelt werden musste und eine mehrmonatige Trainingspause auslöste – damals stand die Fortsetzung seiner Karriere als Hochleistungssportler zur Debatte, bevor sie richtig begonnen hatte. Durch seinen enormen Trainingsfleiß und eisernen Willen überwand er jedoch diese Situation ohne erkennbare Folgeschäden und entwickelte sich zu einem auch international erfolgreichen Spitzenturner.

Noch gibt es also berechtigte Hoffnung, dass es diesmal nicht ganz so schlimm für Philipp ausging, der in seiner Nachricht an die SKV mit den Worten „Mir geht es soweit ganz gut“ zwar noch keine Entwarnung geben konnte, aber zumindest einmal so etwas wie Optimismus durchblicken lies.

„In diesem Moment denken wir nicht an unsere Ambitionen in der Bundesliga, da steht der Turner und Freund Philipp Herder im Mittelpunkt unserer Fürsorge. Eine mehrmonatige Trainingspause hätte schon gravierende Auswirkungen auf das Erreichen seiner persönlichen Ziele, an deren Spitze nach wie vor die Teilnahme an den Olympischen Turnwettbewerben 2020 zählt. 2016 hat Philipp maßgeblich dazu beigetragen, dass sich das Deutsche Turnteam noch für Rio qualifizieren konnte, auch in diesem Jahr wollte er seinen Beitrag hierzu leisten. Wir drücken ihm gemeinsam mit allen Siegerländer Turnfreunden den Daumen, dass er noch einmal Glück im Unglück hatte und er bald mit einer gezielten Rehabilitation beginnen kann“ so SKV-Präsident Reimund Spies zu den Nachrichten der Nummer 1 des Siegerländer Bundesligisten.