SKV mit den meisten Teilnehmern aller Erstligisten an den Deutschen Meisterschaften

Schweißtreibende Tage für die Turner des Siegerländer Bundesligisten SKV, und das nicht nur wegen der zuletzt hohen Temperaturen innerhalb und außerhalb der Kunstturnzentrums in Dreis-Tiefenbach. Sie bereiten sich auf die Deutschen Meisterschaften vor, die am 3./4.8. in Berlin stattfinden.

Auch wenn sie alle keine Neulinge mehr bei den Nationalen Titelkämpfen sind, werden die diesjährigen Meisterschaften doch etwas Besonderes sein. Sie sind nämlich Teil des Multisport-Events „Finals 2019“, eine Zusammenfassung von Deutschen Meisterschaften in 10 verschiedenen Sportarten. An diesem einen Wochenende kommen mehr als 3.300 Sportlerinnen und Sportler in der Bundeshauptstadt zusammen, die binnen 48 Stunden um 202 Entscheidungen kämpfen werden – neben Turnen noch publikumswirksame Sportarten wie Leichtathletik, Schwimmen oder Triathlon.

Dass über dieses Event – die Idee hierzu entstand im vorigen Jahr bei den erfolgreichen European Championships in Glasgow und Berlin – ausführlich von ARD und ZDF berichtet werden wird, ist ebenfalls neu für die Spitzenturner der Siegerländer Kunstturnvereinigung, führt doch ihre Sportart zumindest im öffentlich-rechtlichen Fernsehen eher ein Schattendasein. Zusätzlicher Anreiz also für Sebastian Bock, Daniel Uhlig, Andreas Jurzo und Nico Ermert, sich bestmöglich auf die Titelkämpfe vorzubereiten, damit sie sich nicht nur den Zuschauern in der 7.500 Sitzplätze großen Max-Schmeling-Arena präsentieren können, sondern auch einmal an den heimischen TV-Geräten zu sehen sein werden.

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Professionell auch die Vorbereitung der Sportler auf die mediale Präsenz durch den Deutschen Turnerbund: der Innenraum der Halle sollte möglichst aufgeräumt erscheinen, und nach der Übung sollen die Turner in der als „Kiss and Cry“ gekennzeichneten Zone auf ihre Wertungen warten – mal sehen, wenn die Glücksfee am Samstag küssen wird oder wem nach einer weniger gut gelungenen Übung die Augen feucht werden.

Dabei haben die Siegerländer, die in der Reihenfolge Bock, Uhlig, Jurzo und Ermert die ersten vier Plätze bei den NRW Meisterschaften vor einem Monat in Hamm belegten, und dabei die Qualifikationsnorm des DTB allesamt deutlich übertreffen konnten, mit dem Erreichen der Meisterschaften in Berlin ihr erstes persönliches Ziel bereits erreicht. Jetzt kommt es darauf an, einen fehlerfreien Sechskampf zu absolvieren, um in der Endwertung möglichst weit vorne zu landen. Die besten Aussichten wird hier Sebastian Bock haben, der im Vorjahr 13. in der Gesamtwertung wurde, und in diesem Jahr noch den einen oder anderen Platz weiter vorne landen könnte.

Gute Mehrkampfleistungen sind auch die Chance, sich für das eine oder andere Gerätefinale zu qualifizieren, was im Vorjahr neben Sebastian Bock am Reck auch dem Friesen Andreas Jurzo bei seiner ersten DM-Teilnahme am Sprung gelang. Final-Erfahrungen hat mit Daniel Uhlig auch ein weiterer Friese, der 2017 den Endkampf am Boden erreichen konnte. Für ihn ist nach langer Verletzungspause aber schon die DM-Teilnahme ein ebenso großer Erfolg wie für den Freudenberger Nico Ermert, der hofft, diesmal im Gegensatz zu 2015 und 2018 verletzungsfrei zu bleiben.

Gespannt darf man auch auf das Abschneiden der Siegerländer Nr. 1, Philipp Herder, in seiner Berliner Heimat sein. Herder verletzte sich Anfang Mai, ist aber schon seit einigen Wochen wieder voll im Training und brennt darauf, mit einer guten Mehrkampfleistung seine Chance auf die Teilnahme an den Weltmeisterschaften im Oktober in Stuttgart wahren zu können.

Komplettiert wird das Team der SKV-Turner bei den Deutschen Meisterschaften durch den Bochumer Eric Lloyd Hinrichs, den Berliner Dario Sissakis und vor allem durch den Neuzugang Fabian Lotz aus dem hessischen Mittenaar-Biggen, der im Vorjahr Vizemeister am Reck wurde. Fabian Lotz, der inzwischen sein Lehramtsstudium erfolgreich beendet hat, bereitet sich intensiv im Kunstturnzentrum Wetzlar mit Fabian Hambüchen auf diese Meisterschaften vor. Der Reckolympiasieger von 2016, seit dieser Saison auch im Betreuerstab der SKV, wird seinen Freund und Namensvetter auch in Berlin durch den Wettkampf begleiten.

Apropos Betreuerteam: die stattliche Teilnehmerzahl wirkt sich auch auf die Größe der SKV-Delegation für Berlin aus. Neben den Heimtrainern der Berliner Turner und Kampfrichter Bernd Krombach fahren auch Vater Eric Hinrichs, Jonas Rohleder, Mannschaftsarzt Falk Uhlig und  Mattis Eckstein in die Bundeshauptstadt. Für den jungen Geisweider Eckstein ist die Akkreditierung in der SKV-Delegation auch als eine besondere Anerkennung für sein großes Engagement in der SKV-Nachwuchsarbeit gedacht.

„Mit insgesamt 8 Turnern stellen wir die meisten Teilnehmer aller Erstligisten an diesen Deutschen Meisterschaften. Das zeigt, dass wir einen in Breite und Spitze gut aufgestellten Kader haben. Besonders stolz sind wir darauf, dass vier hiervon aus unserem eigenen Kunstturnzentrum kommen, und mit Eric Lloyd Hinrichs noch ein fünfter Turner dem Westfälischen Turnerbund angehört. Damit gehört der WTB neben Berlin und Schwaben zu den teilnehmerstärksten Landesturnverbänden bei den „Finals 2019“. Hoffen wir, dass alle verletzungsfrei durch den Wettkampf kommen, damit wir mit unserer stärksten Mannschaft in die zweite Saisonhälfte der Bundesliga gehen können, und wir unsere Chancen auf die Finalteilnahme wahren können“, so SKV-Präsident Reimund Spies zu der starken Präsenz seiner Bundesligaturner in Berlin.