Die Siegerländer Kunstturnvereinigung verlängert auch mit dem Briten Courtney Tulloch

Das ist der nächste Baustein in der längerfristigen Mannschaftsplanung des Siegerländer Bundesligisten: auch mit dem britischen Ringespezialisten Courtney Tulloch wurde eine Verlängerung des Startrechts erreicht, in seinem Fall bis Ende 2022.

„2022 finden die Europameisterschaften im Kunstturnen im Rahmen der European Finals in München statt, und das ist zunächst der Horizont, bis zu dem ich meine internationale Karriere und auch mein Teilnahme an Bundesligawettkämpfen planen kann“, so der 24-jährige Brite, der in Maidstone in der Grafschaft Kent zu Hause ist. Dort trainiert er auch im Pegasus Gymnastics Club unter dem aus Rumänien stammenden Chefcoach Ionut Trandaburu zusammen mit weiteren Nationalturnern.

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Courtney steht seit 2017 im Aufgebot der Siegerländer Kunstturnvereinigung. Die ersten Kontakte gab es schon im Jahr zuvor, da war er aber noch beim mehrfachen Deutschen Meister MTV Stuttgart gebunden. 2017 klappte dann der Wechsel in die Siegerländer Mannschaft, und seitdem ist er eine feste Planungsgröße, und das nicht nur wegen seiner turnerischen Klasse. „Courtney passt einfach menschlich gut zu uns, und er ist extrem zuverlässig. Unvergessen sein Einsatz beim ersten Wettkampf der Saison 2018, als seine Heimatregion von einem heftigen Schneesturm heimgesucht wurde. Courtney hat sich auf abenteuerliche Weise zum Flughafen durchgeschlagen und stand am Samstag wie selbstverständlich in Heilbronn auf der Matte – ohne ihn hätten wir den Wettkampf mit Sicherheit verloren“, erinnert sich SKV-Präsident Reimund Spies.

An seinem Spezialgerät, den Ringen, gehört der 24-Jährige Engländer zur absoluten Weltklasse, was er mit regelmäßigen Finalteilnahmen bei Weltcup-Turnieren und Internationalen Meisterschaften unter Beweis stellt. Bereits 2012 wurde er Junioren-Europameister und 2017 und 2018 Vize-Europameister bei den Senioren an diesem Gerät.

courtney-tullochCourtney beim Finale der Deutschen Mannschaftsmeisterschaften 2019 in Ludwigsburg

Besonders stolz ist Courtney auf den Gewinn zweier Goldmedaille bei den Commonwealth-Spielen 2018 in Australien, mit der Mannschaft und an den Ringen, und vor allem auf die Silbermedaille am Sprung, wo er mit entsprechender Trainingsvorbereitung ebenfalls Weltklasseleistungen zeigen kann. Pech für das sympathische Kraftpaket ist nur, dass die britische Nationalmannschaft zu den stärksten der Welt zählt und mit dem Doppel-Olympiasieger Max Whitlock schon einen Gerätespezialisten in ihren Reihen hat, so dass es für Courtney eng mit einer Nominierung bei den Olympischen Spielen werden wird. Wenn er den Sprung in die Mannschaft schafft, ist er auch in Tokio 2021 ein Kandidat für ein Gerätefinale und an einem guten Tag auch für eine Medaille. Für eine Mannschaftsqualifikation braucht er also noch weitere Geräte – bei der SKV steht er auch am Boden und Barren auf dem Plan.