Drei SKV-Turner bei den Weltmeisterschaften in Jakarta

Wenn am Sonntag, dem 19. Oktober 2025, die 53. Kunstturn-Weltmeisterschaften in Jakarta, der Hauptstadt Indonesiens, beginnen, ist auch der Siegerländer Kunstturn-Bundesligist SKV mit gleich drei Athleten vertreten. Das besondere Format dieser WM bietet den Turnern die Möglichkeit, sich an ihren Spezialgeräten auf der größten Bühne nach den Olympischen Spielen zu präsentieren.

Wie üblich im ersten Jahr nach den Olympischen Spielen besteht das Wettkampfprogramm ausschließlich aus Einzelwettbewerben – Mannschaftswertungen entfallen. Die Landesverbände können ihre Athleten daher ohne taktische Zwänge nominieren. Erst bei der WM im kommenden Jahr wird wieder ein Teamwettbewerb ausgetragen, bei dem sich die besten drei Nationen direkt für die Olympischen Spiele 2028 in Los Angeles qualifizieren können.
In Jakarta stehen die besten Turner an den einzelnen Geräten sowie der beste Mehrkämpfer im Fokus. Jede Nation darf bis zu sechs Athleten nominieren, von denen maximal drei pro Gerät starten dürfen. Der Deutsche Turner-Bund hat vier Turner ins Rennen geschickt – darunter auch einen Leistungsträger der SKV.

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Mit großer Freude blickt der SKV auf die Teilnahme von Artur Sahakyan, der seit 2021 für den Verein in der Bundesliga aktiv ist. Der 26-jährige Wirtschaftswissenschaftsstudent aus Mülheim kam im Alter von zwölf Jahren mit seiner Familie aus Armenien nach Deutschland. Sein Spezialgerät sind die Ringe – eine Disziplin, die in seiner Heimat eine lange Tradition hat.

Artur fiel uns nach dem Weggang von Philipp Herder und Dario Sissakis Ende 2020 auf. Damals turnte er in der 3. Liga für Bochum und überzeugte mit konstant starken Leistungen an den Ringen. Wir haben ihm eine Chance gegeben – und wurden belohnt. Bereits im ersten Wettkampf 2021 erreichte er gegen Olympiasieger David Beljavski ein Unentschieden. Seitdem hat er sich technisch enorm weiterentwickelt und ist zu einem festen Bestandteil unserer Ringe Mannschaft geworden“, erinnert sich SKV-Präsident Reimund Spies.

 

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Ebenfalls in Jakarta am Start ist der Brite Courtney Tulloch, der seit neun Jahren für den SKV turnt – eine bemerkenswerte Zeitspanne im Profisport. Auch Tulloch ist ein Ringspezialist, unterscheidet sich jedoch durch seine internationale Erfolgsbilanz: Medaillen bei Welt- und Europameisterschaften sowie den Commonwealth Games zeugen von seiner Klasse. „Leider wurde er zweimal nicht für die Olympischen Spiele nominiert – aus taktischen Gründen des britischen Verbandes. Mit dem neuen Wertungscode nimmt Courtney nun einen neuen Anlauf Richtung Los Angeles. Ein starkes Ergebnis in Jakarta soll der erste Schritt sein“, erklärt SKV-Sportvorstand Horst-Walter Eckhardt. Tulloch wird in Jakarta neben den Ringen auch am Barren antreten.

 

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Das dritte Mitglied des SKV-WM-Trios ist der 19-jährige Italiener Gabriele Targhetta, ein Spezialist am Seitpferd. „Gabriele hat aus unserer Sicht die besten Chancen auf eine Finalteilnahme – vielleicht sogar auf eine Medaille, wenn er seine Nerven im Griff behält“, so Spies über das junge Talent, das regelmäßig das Siegerländer Publikum begeistert.

Wir wünschen unseren Turnern viel Erfolg in Jakarta und hoffen, dass sie gesund zurückkehren. Die Bundesliga-Saison ist noch nicht vorbei, und wir sind stolz, solche Hochkaräter in einer olympischen Kernsportart in unseren Reihen zu haben“, betont SKV-Präsident Reimund Spies abschließend.