Nachwuchsturner beim DTB Turntalentschulpokal in Hamburg erfolgreich

Erfolgreich verlief für die kleine Delegation von vier Nachwuchsturnern der Siegerländer Kunstturnvereinigung die Teilnahme am DTB Turntalentschulpokal, die in Begleitung ihrer Trainer und einiger Eltern am vorigen Wochenende in den hohen Norden gereist waren.

Der Deutsche Turnerbund bezeichnet den DTB Turntalentschulpokal selbst auf seiner Internetseite als den Wettkampfhöhepunkt im Aufbautraining für die DTB Turntalentschulen. In Hamburg trafen sich jetzt die Turntalentschulen aus NRW und den nördlichen Bundesländern zu der Ermittlung ihrer besten Nachwuchsturner.
Diese Veranstaltung hatte in den Vorjahren im Bundesleistungsstützpunkt Hannover stattgefunden. In diesem Jahr musste aber wegen der dortigen Umbaumaßnahmen ein anderen Austragungsort gefunden werden. Die TTS Hamburg sprang ein, womit die Anreise für die jungen Turner noch einmal etwas weiter wurde. Außerdem stellte sich heraus, dass die örtlichen Bedingungen nicht optimal waren – teilweise fehlte es an wettkampgerechten Geräten und auch die Zahl der angereisten Kampfrichter war nicht ausreichend.

Relativ unbeeindruckt von den äußeren Umständen zeigte sich die AK8-Mannschaft der SKV, die mit einem Punkt Rückstand bei 319 zu 320 Punkten hinter der TTS Hannover Dritter wurde. Der Sieger kam ebenfalls aus Westfalen – die Jungs der TTS Bochum siegten überlegen mit 407 Punkten und stellten auch die beiden ersten Plätze in der Einzelwertung.
Einen erfreulichen dritten Platz belegte hier Nico Meyer in seinem ersten großen Wettkampf, auch Platz 8 von Nikita Scherer und Platz 11 von Til Rohleder konnten sich sehen lassen.

Eine Altersklasse höher wurde Ilias Gafurow guter Fünfter. Eine bessere Platzierung wäre für ihn möglich gewesen, wenn er nicht in den Wochen vor diesem Wettkampf durch eine hartnäckige infektiöse Krankheit am Training gehindert gewesen wäre, die auch seine Teilnahme am Bundeskadertest zwei Wochen zuvor nicht zuließ. Das wirkte sich vor allem in den athletischen Tests aus, im Technikteil gehörte Ilias zu den Besten.

Die Teilnahme am TTS Pokal ist für alle Turntalentschulen des Deutschen Turnerbundes verpflichtend, neben der Region Nord gibt es vergleichbare Wettbewerbe im Osten und im Süden der Republik. Der Wettbewerb selbst besteht nicht aus klassischen Pflichtübungen, sondern aus zahlreichen Tests im athletischen und technischen Bereich. Die Ergebnisse werden vom Institut für angewandte Trainingswissenschaften (IAT) der Universität Leipzig ausgewertet und dienen zur Evaluierung der Nachwuchsarbeit in den verschiedenen Landesturnverbänden.
In NRW werden derzeit Turntalentschulen nur in Bochum und Netphen unterhalten, im Rheinischen Turnerbund, mitgliedermäßig ebenso groß wie der Westfälische Turnerbund, gibt es keine Turntalentschule.

„Wir haben im Vorfeld lange überlegt, ob wir es sieben- bis achtjährigen Kindern zumuten können, an einem Tag nach Hamburg zu fahren, dort einen Wettkampf zu bestreiten, und am gleichen Tag wieder zurück zu reisen. Letztlich haben wir uns dazu entschieden, weil wir einerseits die Vorgaben des Deutschen Turnerbundes umsetzen wollen, und andererseits ist uns zugesagt worden, dass dieser Wettbewerb im nächsten Jahr in Westfalen stattfinden wird. Ein bisschen schade finden wir es, dass der DTB diesen Wettbewerb ‚Turntalentschulpokal‘ nennt und dann vergisst, die Pokale und Urkunden zu liefern, so dass die Kinder bei der Siegerehrung am Ende eines langen Tages mit leeren Händen dastanden“ so SKV-Präsident Reimund Spies nach dem Wettbewerb in Hamburg.

 

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Die beiden Trainer Anja Rheinbay und Andreas Kollig mit den Nachwuchsturnern (von links nach rechts) Illias Gafurow, Nikita Scherer, Nico Meyer und Til Rohleder

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Ilias Gafurow