Deutschland Pokal in Herbolzheim der Saisonhöhepunkt für die Nachwuchsturner der Siegerländer Kunstturnvereinigung

Mit einer starken Mannschaft und sehr guten Ergebnissen krönten die SKV-Nachwuchsturner um die Trainer Andreas Jurzo und Petro Pakhniuk beim Deutschland Pokal im badischen Herbolzheim den Aufwärtstrend der letzten Jahre.

Von seiner Bedeutung her für das Nachwuchsturnen in Deutschland entwickelt sich der Deutschland Pokal immer mehr zum zweiten Saisonhöhepunkt nach den Deutschen Jugendmeisterschaften, die in der Regel im Sommer stattfinden. Turner und Trainer schätzen am Deutschland Pokal vor allem, dass es sich um einen Mannschaftswettbewerb handelt, und dass auch Altersklassen teilnehmen können, die noch nicht für die Einzelmeisterschaften zugelassen sind.
„Damit können wir schon sehr früh besonders talentierten Jungs einen Vergleich mit den Besten aus den anderen Turnzentren in Deutschland ermöglichen. So lernen die Jungs, was es bedeutet, mit anderen im Wettbewerb zu stehen, und die Trainer vergleichen die Entwicklung ihrer Schützlinge mit den Gleichaltrigen z.B. aus den großen Bundesstützpunkten wie Berlin, Hannover, Stuttgart oder auch Cottbus“, erklärt SKV-Sportvorstand Horst-Walter Eckhardt die Bedeutung dieses Wettkampfes.
Und diesen Vergleich müssen die Nachwuchsturner der SKV, die täglich bis zu vier Stunden im Kunstturnzentrum Dreis-Tiefenbach trainieren, absolut nicht scheuen. So wurde Hannes Walter in der Altersklasse 9/10 Dritter in der Einzelwertung, nur wenige Zehntel hinter den beiden Ersten, die im Bundesstützpunkt Hannover trainieren, aber schon dem älteren Jahrgang angehören. „Das war noch knapper, als es die Punktzahl ausdrückt. Ein winziger Schritt nach einer Landung, und schon gibt es drei Zehntel Abzug. Bei acht Übungen im Wettkampf kann das natürlich schon einmal passieren, ändert aber nichts an der Freude über die Leistung von Hannes bei diesem Wettkampf“, so Trainer Andreas Jurzo.
Dritter in der Einzelwertung wurde auch der Walpersdorfer Moritz Becker, er startete in der nächsthöheren Altersklasse 11/12. Auch im jüngeren Jahrgang, was seine Leistung noch einmal aufwertete. Mit dem Team NRW wurde Moritz sogar Zweiter in der Mannschaftswertung. Mit in dieser Mannschaft auch Maksim Gafurow, der sich im Laufe des Jahres von Wettkampf zu Wettkampf verbessert hat.
Eine gute Leistung zeigte auch der ältere Bruder von Maksim, Ilias, in der Altersklasse 13/14. „Hier werden schon Kürübungen verlangt, die nach dem internationalen Punktesystem für Junioren bewertet werden. „Ilias hat einen sehr gleichmäßigen Wettkampf gezeigt, mit nur einem Fehler am Seitpferd. In der Einzelwertung war er 15. in seinem Jahrgang. Ilias hat sehr gute technische Grundlagen, ihm fehlt es aber noch an der Kraft. Hieran müssen wir in der Zukunft verstärkt arbeiten, dann sehe ich weiterhin gute Entwicklungsmöglichkeiten für Ilias“, beurteilt Trainer Petro Pakhniuk die Leistung seines Schützlings in Herbolzheim.
In der Altersklasse der 15- bis 18-jährigen gingen Niels Krämer und Gabriel Kiess an den Start, beide haben sich in diesem Jahr erstaunlich schnell einen Stammplatz in der Bundesligamannschaft der SKV erarbeitet. „Niels ist ein echter Kämpfertyp. Er hat einen fast fehlerfreien Wettkampf gezeigt. Das brachte ihn auf den neunten Platz in der Einzelwertung in seiner Altersgruppe. Gabriel hatte vom Bodenturnen an wieder Rückenbeschwerden. Er wächst immer noch etwas, und ab und zu führt das zu diesen Problemen. Wir brauchen beide an diesem Samstag in Ludwigsburg, deshalb sind wir neben den guten Ergebnissen vor allem froh, dass sie den Wettkampf gesund überstanden haben“, so Trainer Pakhniuk.
Das war auch das Hauptziel von Ruben Kupferoth, in den letzten Jahren regelmäßig der erfolgreichste Nachwuchsturner der SKV. Nach einer langwierigen Fußverletzung musste er im Sommer alle Wettkämpfe auslassen, und der Herbst begann für ihn mit einer Infektionskrankheit nicht gerade verheißungsvoll. „Auch mit Ruben sind wir sehr zufrieden. Vier Geräte liefen super bei ihm, am Pauschenpferd und an den Ringen konnte man noch die Kraftrückstände sehen. Trotzdem war er Achter in seinem Jahrgang – in ganz Deutschland, das ist schon sehr gut. Wir rechnen fest damit, dass Ruben als vierter Nachwuchsturner nach Niels, Gabriel und Fabio 2024 in die Bundesligamannschaft aufrücken wird“, freute sich Trainer Pakhniuk über die Entwicklung von Ruben Kupferoth.
„Wir haben mit den beiden hauptamtlichen Trainern Andreas Jurzo und Petro Pakhniuk schon eine optimale Betreuungsmöglichkeit für unsere Nachwuchsturner. Dadurch sind kleine Gruppen möglich, als Voraussetzung für eine individuelle Förderung der Jungs. Das macht sich mehr und mehr bezahlt. Nachteile im Vergleich zu den Bundesstützpunkten haben wir noch im Bereich der Kooperation mit einer Sportschule, und leider auch, was die räumlichen Verhältnisse im Kunstturnzentrum angeht. Auch vor wichtigen Ereignissen wie den Deutschen Meisterschaften oder dem Deutschland Pokal können wir nicht an allen Geräten unter Wettkampfbedingungen trainieren, und das sieht man dann in Details, die hier und da noch den Unterschied ausmachen. Trotzdem ist das Jahr 2023 für uns im Nachwuchsbereich super gelaufen, hoffen wir jetzt noch, dass wir das am Ende auch von unserer Bundesligasaison sagen können. Die Bundesligamannschaft ist unser Flaggschiff und der Motor für die gesamte Vereinsarbeit“, so SKV-Präsident Reimund Spies nach dem Deutschland Pokal.

deutschland-pokalVorne v.l.: Niels Krämer, Moritz Becker, Ruben Kupferoth, Ilias Gafurow, Hannes Walter
Hinten v.l.: Hannes Walter, Petro Pakhniuk, Andreas Jurzo, Maksim Gafurow
Es fehlt Gabriel Kiess.