NBL-Finale

Bereits im zweiten Jahr der Zugehörigkeit zur Nachwuchsbundesliga im Kunstturnen erreichte das mit zwei Turnern aus dem befreundeten Landesstützpunkt „Fabian Hambüchen“ in Wetzlar verstärkte SKV-Team den Endkampf um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft, welcher im Rahmen der Finalwettbewerbe der Deutschen Turnliga erstmals in der ratiopharm arena in Neu-Ulm ausgetragen wurde. Am Ende wurden die SKV-Junioren Fünfte im Wettkampf gegen die starken Mannschaften, die alle an Bundesstützpunkten des Deutschen Turnerbundes beheimatet sind.

Zwar war die 6.200 Zuschauer fassende Arena aufgrund des noch in der Nacht zuvor ausgesprochenen Zuschauerverbots nur von wenigen Eltern und Betreuern besucht, für die jungen Turner war aber allein der Auftritt in dieser großen Halle mit dem entsprechend arrangierten Gerätepark ein einmaliges Erlebnis und der Lohn für ein weiteres anstrengendes Jahr unter Corona-Bedingungen im Training und im Wettkampf.

Dass die in der Vorrunde erreichte Punktzahl nicht ganz erreicht werden konnte lag vor allem daran, dass der Wetzlarer Arne Heinz, an sich stärkster Turner im SKV-Team, verletzungsbedingt nur an zwei Geräten eingesetzt werden konnte. Auch der Eichener Fabio Valido, einziger Turner der älteren Gruppe der 15- und 16-jährigen konnte nur an einem Gerät antreten. Alle anderen Turner gehörten noch der jüngeren Jahrgangsgruppe 12-14 Jahre an, ein Nachteil, der sich im Finale stärker bemerkbar machte als noch in der Vorrunde. Trost für die SKV-Jungs: wenn sie als Mannschaft in dieser Form zusammenbleiben, dann rücken die meisten von ihnen eine Jahrgangsstufe auf, was gerade in der Entwicklungsphase junger Turner schon einen erheblichen Unterschied ausmacht.

Wie stark die SKV Mannschaft in der jüngeren Jahrgangsgruppe bereits in diesem Jahr besetzt war, kann man an der Einzelwertung im Sechskampf sehen, bei der Ruben Kupferoth, Niels Krämer und Hendrik Stehen in dieser Reihenfolge die Plätze 5, 6 und 7 unter den besten deutschen Nachwuchsturnern belegten.

Vorteil des Wettkampfsystems in der Nachwuchsbundesliga ist unter anderem, dass auch Turner eingesetzt werden, die keinen vollständigen Sechskampf turnen müssen oder aufgrund verletzungsbedingter Trainingsrückstände auch nicht an allen Geräten turnen können. So kamen neben den zuvor erwähnten Turnern auch Gabriel Kiess und Michael Daudrich in den Genuss, an einem Wettbewerb auf höchstem Niveau teilnehmen zu können, was ihnen als Einzelwettkämpfer in diesem Jahr nicht möglich war.

„Unser Ziel ist es, unserem Nachwuchs eine durchgängige Entwicklungsmöglichkeit auf höchstem Niveau zu bieten, vom Probetraining im Kindergartenalter bis zum Spitzensport bei Deutschen Meisterschaften oder in der Bundesliga. So gesehen ist die Nachwuchsbundesliga nicht nur Selbstzweck, sondern wichtiges Bindeglied zwischen den verschiedenen Altersgruppen. Auch wenn die Teilnahme an dieser Liga einen weiteren organisatorischen Kraftakt für unseren Verein bedeutet, leisten wir dies gerne und der Erfolg gibt uns recht. In unserer Region haben wir damit sicher eine Alleinstellung, aber nicht nur dort. In diesem Jahr waren wir der einzige Verein, der sowohl mit einer Nachwuchs- als auch mit einer Seniorenmannschaft im Finale der Deutschen Turnliga vertreten war, worauf wir besonders stolz sind“, so SKV-Präsident Reimund Spies rückblickend auf ein Finalwochenende mit Corona-bedingten besonderen Herausforderungen.

teamVordere von links: Niels Krämer, Gabriel Kiess, Ruben Kupferoth, Trainer Ralf Müller, Arne Heinz, Hendrik Steen, Kampfrichter Bernd Krombach, Michael Daudrich, Fabio Valido. Es fehlt auf dem Bild Andreas Jurzo, der die SKV-Junioren in Dreis-Tiefenbach trainiert, sich aber auf den Finalwettbewerb der Senioren vorbereiten musste.