Jürgen Althaus ein Achziger

Dieser Tage konnte mit Jürgen Althaus eine herausragende Persönlichkeit des Sports im Siegerland einen runden Geburtstag feiern. Der pensionierte Schulrektor wurde 80 Jahre alt – Grund genug sich an das Wirken des Kreuztalers als aktiver Sportler und jahrzehntelanger Funktionär in Spitzenvereinen des Sports in unserem Heimatgebiet zu erinnern.

Jürgen Althaus war in jungen Jahren einer der besten Kunstturner in Deutschland und in Westfalen sowieso. 1959 und 1960 wurde er jeweils Westfälischer Vizemeister in der Jugend und 1964 Vierter bei den Deutschen Juniorenmeisterschaften an den Ringen. 1963 und 1964 war er Mitglied des B-Kaders des Deutschen Turnerbundes. Mitglied der Westfalenriege war er von 1964 bis 1967, die älteren Siegerländer Turnfreunden noch durch die legendären Vergleichswettkämpfe mit der Riege des Rheinischen Turnerbundes bekannt sein wird.

1969 gehörte Jürgen Althaus auch zu den fünf Turnern aus verschiedenen Vereinen des Siegerland Turngaues, die für den TV Eichen an der neu geschaffenen Bundesliga im Kunstturnen teilnahm. Rückblickend kann man mit Fug und Recht sagen, dass diese Riege und der sie tragende Gemeinschaftsgedanke eine der Wurzeln für die Gründung der Siegerländer Kunstturnvereinigung im Jahr 1973 war.


juergen_uhrJürgen Althaus (Mitte), Mitglied der ersten Siegerländer Bundesligamannschaft


Jürgen Althaus selbst beendete seine aktive sportliche Laufbahn bereits 1969, weil er studienbedingt nicht mehr die erforderlichen Trainingsbedingungen vorfand, um in der deutschen Spitzenklasse weiter konkurrenzfähig zu bleiben. Er wurde Lehrer an der Hauptschule Kreuztal, an der er dann 1984 Konrektor und von 1994 bis zu seiner Pensionierung Rektor war.

Von 1973 bis 1983 fungierte Jürgen Althaus als Wettkampfleiter der Siegerländer Kunstturnvereinigung, bevor er 1985 bis 2000 Vorsitzender bzw. Präsident der LG Kindelsberg wurde. An sich wollte Jürgen mit der Aufgabe der Präsidentschaft bei den Leichtathleten im sportlichen Ehrenamt etwas kürzertreten – aber weit gefehlt. In diesen Jahren befand sich das Kunstturnen im Siegerland in einer ernsten Existenzkrise, hauptsächlich hervorgerufen durch verschiedenste Konflikte in und um den Zankapfel Kunstturnleistungszentrum Dreis-Tiefenbach.

Der Kreis Siegen-Wittgenstein beendete schließlich diese Konflikte, in dem er die SKV anhielt, strukturelle Veränderungen im Vorstand vorzunehmen und dem Landrat oder einer von ihm benannte Person den Vorsitz zuteilte. Was lag da näher, als dieses Amt dem nachgewiesenen Kunstturnfachmann und stellvertretenden Landrat Jürgen Althaus anzutragen, der die SKV sehr schnell aus der Krise führte. Bis 2011 führte er die SKV mit großem Geschick und konnte aufgrund seiner zahlreichen Kontakte aus Politik und Wirtschaft auch die Basis für eine solide Finanzierung der hauptamtlichen Trainerstelle der SKV schaffen, bevor er dann sein Amt in jüngere Hände legte und zum Ehrenvorsitzenden ernannt wurde.

„Die SKV und alle Turnfreunde aus dem Siegerland wünschen Jürgen Althaus zu seinem 80. Geburtstag nur das Allerbeste und verbinden hiermit gleichzeitig den Dank für all das, was er für unsere Sportart in unserer Region geleistet hat.“ so SKV-Präsident Reimund Spies zum Geburtstag des Ehrenvorsitzenden des Siegerländer Kunstturnbundesligisten.

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Eine von vielen hochrangigen Ehrungen für Jürgen Althaus: 2017 zeichnete die damalige Ministerpräsidentin Hannelore Kraft dem SKV-Ehrenvorsitzenden mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen aus.