Schwere Aufgabe zum Start in die Bundesligasaison 2021

Auswärts gegen den Serienmeister der letzten Jahre

Gleich zu Beginn der Vorrunde in der Kunstturnbundesliga Gruppe A muss die neuformierte Mannschaft der Siegerländer Kunstturnvereinigung die unlösbare Aufgabe des Auswärtswettkampfes beim Serienmeister der letzten Jahr KTV Straubenhardt angehen. Alles andere als eine deutliche Niederlage wäre eine Überraschung, vor allem, wenn man sich die unterschiedlichen Kader ansieht.

Nach der Niederlage im Vorjahr im Auftaktwettkampf im Dreis-Tiefenbacher Kunstturnzentrum wollen die Nordschwarzwälder diesmal auf Nummer sicher gehen. Angeführt wird die Mannschaft von niemandem Geringerem als dem Team-Olympiasieger David Belyavskiy, der großen Anteil daran hatte, dass die russische Mannschaft nach 25 Jahren wieder einmal den wichtigsten Titel im olympischen Turnen erringen konnte. Belyavskiy wird wahrscheinlich an allen Geräten eingesetzt werden und versuchen, hier das starke Siegerländer Paket aus Courtney Tulloch und Joshua Nathan zu neutralisieren.

Den Rest soll dann die Riege der deutschen Nationalturner im Team der Nordschwarzwälder „zur Strecke bringen“: Karim Rida (Berlin), die beiden Chemnitzer Alt-Stars Andreas Bretschneider und Ivan Rittschik, oder der Stuttgarter Alexander Maier sind von ihren Ausgangswerten her deutlich höher einzuschätzen als ihre jeweiligen Gegenüber auf Siegerländer Seite.

Da fällt es kaum ins Gewicht, dass mit Nick Klessing ein weiterer Nationalturner aus Halle verletzungsbedingt absagen muss, und auch Junioren-Meister Nils Matache (Berlin) fehlt, zumal mit Pascal Brendel (Frankfurt/Wetzlar) ein weiterer starker Juniorenturner zur Verfügung steht.

Aber Bange machen gilt nicht – erst recht nicht in einer Sportart, in der schon kleinste Fehler oder die individuelle Tagesform entscheiden können. In den vergangenen Jahren hingen die Trauben für die SKV Turner in der Straubenhardt-Halle besonders hoch, 2017 und 2018 bei den letzten Begegnungen im Nordschwarzwald gab es deftige Niederlagen, und das zu einer Zeit, als noch Philipp Herder, Matthias Fahrig oder der im Siegerland unvergessene Kubaner Manrique Larduet in der Mannschaft waren. Lediglich 2017 konnte ein Gerätewertung geholt werden, 2018 ging der Wettkampf sogar mit 12:0 Geräten verloren.

Ein Gerätegewinn wäre auch in diesem Jahr eine Überraschung, die man im weiteren Verlauf der Saison gut gebrauchen könnte. Gewinnen werden aber auf jeden Fall die jungen Turner, die auf Siegerländer Seite ins Feuer geworfen werden müssen, vor allem bei der durch die Verletzungen bzw. Krankheit der fest eingeplanten Tobias Radoi und Eric Lloyd Hinrichs. Und wenn es keine Scorepunkte sind, dann Erfahrung und Sicherheit in der Ausführung der Übungen, quasi als Generalprobe für den richtungsweisenden Wettkampf eine Woche später bei der Eintracht in Frankfurt.

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