Fabian Lotz und Andreas Jurzo bei den Finals 2021

Das waren sie also – die Deutschen Kunstturnmeisterschaften der Männer und Frauen, die im Rahmen der Multisportveranstaltung Finals 21 in der riesengroßen, aber menschenleeren Dortmunder Westfalenhalle über insgesamt vier Tage ausgetragen wurden.

Mit dabei auch zwei Turner des Siegerländer Bundesligisten. Andreas Jurzo (TG Friesen Klafeld Geisweid) und Fabian Lotz (TSG Niedergirmes) hatten sich für die mehrfach wegen Corona verschobenen Meisterschaften qualifiziert. Der mittlerweile 31-jährige Fabian Lotz turnte einen sehr starken Mehrkampf und erreichte dort mit 75,85 Punkten und Rang 11 eine der besten Platzierungen bei Deutschen Meisterschaften in seiner langen Karriere.

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Noch weiter vorne lag er im Finale am Seitpferd, hier wurde er überraschender Vierter. Dabei hatte Lotz schon eine Finalteilnahme als Zielsetzung ausgegeben, aber eher an seinem Lieblingsgerät Reck denn am kniffligen Seitpferd. Am Reck musste er im Mehrkampf bei einem schwierigen Flugteil das Gerät verlassen, ohne den Punktabzug hätte er auch hier das Gerätefinale erreicht und eine gute Medaillenchance gehabt.

Für Andreas Jurzo lag war schon bei der Vorbereitung auf die Deutschen Meisterschaften klar, dass er den Mehrkampf nur als Plattform für eine Finalteilnahme an seinem Lieblingsgerät Sprung bestreiten würde. So gesehen war sein 23. Platz – vor ihm lagen fast ausschließlich Bundeskader-Turner – ein Erfolg. Die Finalteilnahme verpasste er mit 0,05 Punkten hauchdünn. Wie schade das war, konnte Andreas Jurzo dann am Sonntag beim Finale selbst sehen, als es einige Favoritenstürze gab und für ihn mit der Leistung, wie er sie in Bundesligawettkämpfen schon oft gezeigt hat, durchaus eine Medaille „drin“ gewesen wäre.

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Die Enttäuschung von Andreas über das knappe Verfehlen des Sprungfinales war nur kurz und wurde von dem Erlebnis der Meisterschaften in der ruhmreichen Westfalenhalle aufgewogen, in der 1965 und 1994 vor 15.000 Zuschauern die Kunstturn-Weltmeisterschaften ausgetragen wurden. Sein Blick geht bereits nach vorne: 2022 will er sich wieder für die Deutschen Meisterschaften qualifizieren und seine Ausgangswerte an seinen Lieblingsgeräten Boden und Sprung weiter erhöhen. Dann werden hoffentlich auch wieder seine SKV-Teamkollegen Daniel Uhlig, Nico Ermert und Sebastian Bock am Start sein, die sich diesmal aus Verletzungs- bzw. beruflichen und Studiengründen auf die Bundesligasaison im Herbst fokussiert haben.

So war Andreas nicht nur der einzige Teilnehmer an den DM aus dem Westfälischen Turnerbund, sondern bei den Männern auch aus Nordrhein-Westfalen.

Die "SKV-Delegation" in Dortmund

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von links: Andreas Jurzo, Fabian Lotz, Waldemar Schiller, Ralf Müller



Bilder: Fabian Lotz, Seitpferd, Andreas Jurzo, Barren (Fotos: Volker Minkus)